Mittwoch, 30. September 2015

Meine Geschichte


Hallo Welt!



Es ist also soweit. Immer habe ich mich davor gedrückt etwas ins Welt weite Netz zu stellen - doch nun bin ich schon seit längerem in einer Zeit der Veränderung ... also warum nicht wieder etwas neues ausprobieren!


Zu meiner Person: Ich bin Männlich, Mitte 30 und recht häufig "nicht ganz Zufrieden" mit meiner Reise durch dieses Leben (um es gelinde auszudrücken).


In meiner Kindheit habe ich zwar in einer materiell recht gut gestellten Familie gelebt, jedoch habe ich auch viel Unterdrückung durch meinen Vater und meine beiden älteren Brüder erleben müssen.

Durch Druck aus der Grundschule und mein zu zart besaitetes Wesen hatte ich schon mit 9 Jahren Selbstmord Gedanken; diese Welt, so wie sie mir erschien, konnte doch nicht lebenswert sein, dachte ich mir.

Schon damals hatte ich ein vages, inneres Gewahrsein, dass irgendwann einmal jemand zu mir kommt und mir sagt, dass dies alles nur eine Illusion ist und die WAHRHEIT viel größer ist als ich es mir jetzt erträumen könnte.


Mit 12 Jahren begann ich dann mich mit der Spirituellen Welt in Kontakt zu setzen. 

Wie für viele Spirituell Erwachende Menschen die ich treffe, war auch für mich die Büchertrilogie "Gespräche mit Gott" von Neale Donald Walsch der Einstieg in eine wundervolle neue Weltsicht.
Nichtsdestotrotz ging neben diesen neuen Erkenntnissen mein "normales" Leben weiter. Mit all seinen Verwirrungen, der Pubertät und einem ältesten Bruder welcher mich an sein neues Hobby heranführte und zu dem ich erstmals einen Kontakt aufbauen konnte - über das Kiffen!
Seit meinem 14ten Lebensjahr habe ich mir mit Cannabis meine Welt dann erträglich geraucht (täglich in rauen Mengen durch eine Wasserpfeife).

Ungefähr zu dieser Zeit ist mein Vater an Krebs erkrankt.

Ich war Mitte 17, als er dann verstarb - kurze Zeit später fand ich eine Freundin an welche ich mich sehr klammerte, und als diese dann nur 4 Monate später mit mir Schluss machte brach meine Welt dann völlig zusammen!
Über 2 1/2 Jahre, während die Firma meines Vaters Insolvent ging und wir alle unsere 10 Häuser an die Bank verloren fiel ich in eine tiefe Depression, welche durch meinen dauerhaften Marihuana Konsum natürlich nur noch verschlimmert wurde.
Dies war meine Zeit der Abkehr von der geistigen Welt und wie es so schön heißt "Use it, or loose it", verlor ich im laufe der Zeit meinen Zugang zu diesen unglaublich schönen Gefühlen beim Meditieren und meinem Blick hinter die Masken der Menschen welchen ich damals durch die Übung über Jahre hinweg erlangt habe. 
Wie ich es dann aus der Depression und der Lethargie heraus geschafft habe trotzdem noch eine Ausbildung anzufangen und (mit vielen Fehlzeiten und 2 Abmahnungen) dann auch noch durchzuziehen, kann ich bis heute nur vage Erahnen.

Jedenfalls habe ich bis zu meinem 33ten Lebensjahr gebraucht um das "Wissen", dass mein Lebensweg (speziell mit der Sucht) so nicht weitergehen kann, endlich in die "Erfahrung" - also aus dem Kopf runter ins Herz - zu transportieren. 

Ich war zu diesem Zeitpunkt regelrecht "Lebensmüde", Freude und Glück hatte ich schon lange nicht mehr richtig empfunden - doch war mir durch mein erworbenes spirituelles Wissen stets bewusst, dass ein "Freitod" meine Probleme nicht beenden würde! Ich käme im nächsten Leben ins gleiche Stück, nur mit einer anderen Kulisse. 
Also begriff ich endlich, dass etwas entscheidendes geändert werden musste!
Das war der Moment in welchem ich zum ersten mal in meinem Leben ehrlich war und mir Hilfe gesucht habe. 
Mit dieser Entscheidung und der Hilfe von guten Freunden gelang mir so ein erster Absprung.
Nach ein paar Monaten Wartezeit konnte ich dann auch eine stationäre Entwöhnungstherapie in Anspruch nehmen, wofür ich immer noch sehr dankbar bin.

Mittlerweile bin ich fast 2 Jahre clean und äußerst Stolz auf mich selbst.

Viele Entwicklungsschritte die mir im Rausch entgangen sind hole ich mit der Zeit nach und ich spüre wie sich mir eine neue Lebenslust und -perspektive auftut.
Ich bin immer wieder begeistert und im Herzen gerührt wie sehr eine Entscheidung sich zu ändern  in der Welt eine Resonanz erzeugt.
Durch meinen klareren Geist und ein nicht mehr vernebeltes Herz habe ich mich auch der transzendentalen/metaphysischen Welt wieder geöffnet und ich bin überaus glücklich das getan zu haben und es weiter zu tun!

Dankbarkeit ist das vorherrschende Gefühl wenn ich betrachte wie die geistige Welt unsere Gedanken zur Realität werden lässt.

Es ereignen sich "Zufälle" (ich glaube übrigens nicht an Zufälle, weshalb ich sie immer in Gänsefüßchen setzte) die von ihrer Wahrscheinlichkeit her zu passieren über einem Lottogewinn liegen.
Der Satz "Gottes Wege sind unergründlich" sollte uns stets daran erinnern nicht mit dem Verstand eine Zukunft antizipieren zu wollen, die ja doch stets anders wird als wir es uns vorgestellt haben (bei einer unendlichen Anzahl von potenziellen Möglichkeiten ja auch kein Wunder).

Dies erwähne ich deshalb, da es mir noch vor ein paar Wochen niemals in den Sinn gekommen wäre die Möglichkeit eröffnet zu bekommen an einer Reinkarnationstherapie teilnehmen zu dürfen.

Ich fand den Gedanken schon vor 20 Jahren als ich das erste mal von so etwas gehört habe absolut großartig und den Wunsch teilzunehmen schickte ich schon damals ins Universum. 
Nun diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu sehen bzw. zu erleben, erfüllt mich zutiefst mit Ehrfurcht vor den Schöpfungsmechanismen und einer äußersten Dankbarkeit!




Dienstag, 29. September 2015

Der erste Tag (1. Sitzung)

Im letzten Post hatte ich´s noch erwähnt: Versuche nie die Zukunft vorher zu sehen! Aber Erwartungen und Vorstellungen zu haben ist ja auch etwas ganz normales. 
Meine Vorstellungen was die Reinkarnationstherapie betreffen wurden heute jedenfalls erstmal ziemlich über Bord geworfen!

Im Grunde weiß ich ja bereits, dass es bei Therapie im allgemeinen "nur" um eine Hilfe, bzw. ein leiten geht - die tatsächliche Arbeit und eine gewünschte Veränderung kommen (und können) nur von einem selbst kommen.
Grade meine Wenigkeit wünscht sich die Arbeit könnte mir jemand abnehmen, ein Therapeut würde Bibi Bloxberg mäßig "HexHex" sagen und alles wäre geregelt. Tja so läuft das Leben nunmal nicht.

Wie es allerdings heute lief, bei meiner ersten "richtigen" Sitzung ( das Kennenlern Gespräch jetzt mal außer acht gelassen) war folgendermaßen: 
Nach meinem Ankommen und einem sehr freundlichen und persönlichen Anfangsgespräch ging es dann auf die Liege. Der Raum strahlt eine wirklich angenehme Atmosphäre aus, gedämpftes Licht durch die Vorhänge und die Räucherstäbchen machen das übrige. Ich nehme die angebotene Schlafmaske zum Augen abdecken dankend in Anspruch und begebe mich in eine entspannte auf dem Rücken liegende Position. 
Die Musik beginnt hinter meinem Kopf zu spielen  und ich vernehme Marika´s Stimme:
"Nimm Kontakt zu deinem Untergrund auf" ist die erste Anweisung.
Dannach folgt "Konzentriere dich nun auf deine Atmung" und ich weiß was ich zu tun habe - darüber haben wir beim Schnuppergespräch ausführlich gesprochen: Atemtechnik!
Tiefes und relativ schnelles durch den Mund atmen, in einer runden Art und Weise, also ohne Zwischenstopp. Das ist ungewohnt! Doch ich weiß wozu es gut ist und atme brav weiter. Die Musik ist treibend und ich merke wie ich mich immer wieder in meinen Gedanken verliere, während ich mich auf meine Atmung konzentriere.

Die Minuten müssen einfach so dahin plätschern, irgendwann merke ich ein leichtes kribbeln in meinen Armen durch die erhöhte Sauerstoff Zufuhr. Ein paar mal bin ich sogar an der Grenze zum Wegnicken doch finde immer wieder meinen Fokus auf meine Atmung. 

Dann beginnt die eigentliche Reise. Die Musik wird leise und ich soll wieder ganz normal und ruhig Atmen, was nach bestimmt 20 Minuten schnellem Atmen zu dem Effekt des "Segelns" führt. 
Ich bin extrem entspannt und schwebe durch meine Gedanken.
Der dann folgende Satz überfordert mich dann aber doch irgendwie:
"Nimm jetzt Kontakt mit einem deiner früheren Leben auf, WELCHES DEIN JETZIGES LEBEN WIEDERSPIEGELT!"
(Ich schreibe das Groß, da ich diesen Satz zwar gehört habe - ihn aber sogleich wieder vergaß und erst im nachhinein merkte das dies voll zu traf.)
"Bist du ein Mann oder eine Frau?" 
- ich sehe nur schwarz ... mein Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen 
(für mich halt typisch) und versucht zu analysieren, zu antizipieren zu imaginieren. 
Zum Glück hatten wir auch darüber gesprochen, also Kopf aus, einfach hineinfühlen was passt eher ... wieder die Frage weil nichts von mir kommt: "Mann oder Frau?"
"Frau" schießt mir durch meinen bewusst ausgeschalteten Verstand. 
"Was hast du an? Schau an dir herunter!"
Und schon war ich wieder drin, im "Bebildern".
Beim Einführungsgespräch hatte ich es ja schon erleben dürfen, jetzt ging es genau so weiter - die Bilder entstanden einfach vor meinem geistigen Auge:
"Ein Kleid. Blau-weiß."
"Was siehst du sonst noch?"
"Da sind zwei Kinder!" sagte ich. 
Wie bereits erwähnt, ich dachte nicht mehr, sondern ließ es einfach fließen ... da waren zwei Kinder. MEINE Kinder - ein ca. zehnjährige Mädchen und ein ca. 7 Jähriger Sohn. Sie strahlten mich an und tanzten um mich herrum und ich SPÜRTE einfach, dass es meine Kinder sind und wir uns lieben!
(Nochmal am Rande: Ich bin ein Mann und Kinderlos, das Gefühl einer Mutter kann ich auch mit höchstem emphatischen Anspruch wirklich nur entfernt Erahnen!)
Ich möchte jetzt gar nicht zu sehr ins Detail gehen, für außen stehende könnte es evtl. ja auch langweilig oder befremdlich werden. 
Was ich aber heute erleben DURFTE, war ein anderes Leben zu sehen und zu SPÜREN! 
Grade mit den Emotionen hab ich ja meine Schwierigkeiten da ich lieber alles "zerdenke" und meinen Ratio (Verstand) gerne als eine Art Schutzschild benutze um unangenehme Gefühle zu verdrängen. 
Heute funktionierte dass allerdings überhaupt nicht und ich muss gestehen, so schön die Gefühle einerseits waren (besonders die Liebe der Kinder zu spüren), so schlimm war es auf der anderen Seite: 
Einsamkeit zu erleben, weil mein Mann früh verstarb und ich Zukunftsängste (besonders wegen der Versorgung der Kinder) hatte, neu zu Heiraten, (was alle in in dem kleinen Dorf in welchem ich mich befand von mir verlangten) mir aber zu wieder war, 
Jahre später von meinem Sohn unter schlimmsten Vorwürfen verlassen zu werden ...
(Mann, dass hat echt weh getan und ich spürte wie mir unter der Schlafmaske eine Träne runter kullerte); 
das habe ich heute alles live miterlebt (wiedererlebt?) und teilweise habe ich sogar einen richtigen Druck auf meinem Oberkörper gespürt.

Aber auch etwas schönes, nämlich dass sich meine Tochter wirklich glücklich verheiratet hat und ich bei Ihr/Ihnen meinen Lebensabend verbringen durfte mit einem Gefühl dort auch angenommen zu sein, habe ich gesehen und spüren können.

Als ich aus der Trance/Traumreise oder wie auch immer man es bezeichnen mag wieder ganz ins hier zurück kehrte, war ich emotional richtig aufgewühlt, was mir wie bereits erwähnt nur sehr selten passiert.

So EINIGE Punkte des heute erlebten kann ich sehr treffend auf mein heutiges Leben interpretieren, während ich es sah habe ich da allerdings überhaupt nicht dran gedacht!
Die Reise ging recht lang, daher haben wir nur kurz darüber gesprochen. Eine ausführlichere "Auswertung" wird aber sicherlich noch kommen.

Ich kann nur sagen, dass ich mächtig gespannt bin wie´s morgen weitergeht!!!

Montag, 28. September 2015

Probleme (2. Sitzung)

Die erste Woche, also die ersten fünf Tage á 2 Stunden in Folge, sollen als eine Art Anamnese betrachtet werden. D.h. wo liegen überhaupt die Probleme.

Eins kann ich jedenfalls schonmal sagen, so neugierig ich anfangs auch gewesen bin (und auch weiterhin bin) so unangenehm und verwirrend können die Reisen und Bilder auch sein.
Ich setze mich schließlich mit mir selbst auseinander. Es sind MEINE Probleme und Blockaden, Gegebenheiten die ich lange und meisterlich grade zu verdrängen suchte.

Dazu passt der Anfang der zweiten Sitzung, in welcher ich mir eine Mauer vor meinem geistigen Auge anschauen sollte.
Meine Mauer war locker mal 2,5 m hoch und absolut massiv! Beim entlang gehen der Mauer sollte ich irgendwann dann ein Tor finden. Ich fand ein Friedhofsgatter. Nun, wenigstens war es zu mir hin schon geöffnet, jedoch war auf meiner Seite der Mauer Tag und ich stand auf Rasen - auf der anderen Seite war es jedoch ziemlich düster. 
Es sah ein bisschen wie in jedem Grusel/Vampir Streifen aus: Hinten der dunkle Wald, am Horizont auf einem Berg ein schwarzes Schloss über welchem Krähen ihre Kreise zogen, ein langer Trampelpfad der sich in der ferne zum Schloss hin windete und, sehr Interessant, ein Friedhof in der nähe.
Der Friedhof zieht mich an, also gehe ich zu ihm und bemerke dort eine grade stattfindende Beerdigung - mit meiner Leiche auf der Bahre! 
(Also der Leiche der Person als welche ich mich auf dieser Reise grade sehe)
Ich fühle mich aber total frei und leicht, mir tun meine Angehörigen Leid, sie sollen um mich nicht trauern, mir geht´s doch gut! Trotzdem schmeichelt es mir gewissermaßen, dass sie um mich trauern; ich wurde eindeutig sehr geliebt. 
Ich verabschiede mich innerlich von diesen Menschen und meine Aufmerksamkeit führt mich zu dem Schloss. 
Jetzt erst merke ich, dass ich schwebe und ich komme dem Schloss schnell näher. Je näher ich komme umso heller wird es. Als ich ankomme scheint bereits die Sonne und mein düsteres schwarzes Schloss strahlt im Gegenteil in einem hellen weiss. Es ist mein erträumtes Schloss und ich spüre ein verlangen die Mauern hoch zu gleiten und mich in es hinein fallen zu lassen. 
Ich löse mich in ihm förmlich auf, was sich sehr angenehm anfühlt und mir jegliche Anstrengung des Lebens abnimmt.

Ich verbleibe in diese Gefühl eine Weile, doch werde von Marika dazu angehalten zurück zu gehen zu der Person die einst war, bevor sie beerdigt wurde.
Überraschender Weise gehe ich soweit zurück, dass ich einen ca. zehn Jährigen Jungen sehe.
Ein Gefühl in mir möchte am liebsten zurück in die Auflösung, ich kann jetzt schon merken, dass da nicht nur schönes in diesem Leben auf mich wartet ...
So ist es dann auch: Angst vor dem Saufenden und schlagenden Vater, eine schlechte Arbeit bei welcher ich langsam krank werde und die Verantwortung meinem kleineren Bruder gegenüber werden mein Leben bestimmen. 
Vor allem nachdem ich als ich etwas älter und stärker bin den Vater zum Teufel jage und nun selbst die Verantwortung für die Familie trage.
Vorwürfe und Schuld Zuweisungen sind mein ständiger Begleiter, doch auch mein starker Wunsch es meinem Bruder zu ermöglichen ein wesentlich besseres Leben führen zu können. 
So gehe ich notgedrungen weiter Mallochen um ihm die Schule zu ermöglichen.
Ich werde nicht sonderlich alt, vielleicht grade mal 40. Irgend etwas giftiges in der Luft hat im laufe der Jahre meine Lungen zerfressen und ich krepiere jämmerlich am Krebs. 
Doch einen Lichtblick habe ich: Trotz der Schuldzuweisungen hab ich das eine Ziel erreicht - mein Bruder führt ein prima Leben und ich habe es ihm ermöglicht.

Tja, ich denke mal jeder Hobby-Psychologe kann aus dieser Geschichte schon so manches herraus lesen. Nach der Reise haben wir uns natürlich auch darüber unterhalten und es ist mir während der Traumreise wieder einmal entfallen was Marika beim Einstieg für eine Vorgabe gegeben hatte:
"Geh in ein Leben,  welches ein konkretes Problem in deinem jetzigen Leben deutlich macht."

Wie bereits eingangs erwähnt befinde ich mich grade in der sagen wir mal "Kennenlernphase" und so einiges lernte ich über mich kennen.
Sie hat noch wesentlich mehr bemerkt als ich es tue, aber hier mal ein paar Eigenschaften welche ich mir merken konnte:
- die Schuldzuweisungen an andere, ich übernehme keine Eigenverantwortung
- meine Aufopferungsbereitschaft; Hauptsache mein Bruder kann das Leben leben, welches ich mir selbst versage
- mein Wunsch geliebt zu werden; die Trauergäste sollen ja sogar um mich trauern weil ich es auch wert bin
- meine Ambivalenz ; besonders deutlich an den beiden Seiten der Mauer (Tag/Nacht) zu sehen
und natürlich mein Wunsch nach Auflösung (Ende aller Anstrengung und Schmerz) und Verschmelzung (aufgehen im Göttlichen)

Na das ist doch schonmal was...

Bestimmt habe ich wesentliche Anteile hier jetzt leider vergessen. Das sind dann diejenigen Anteile die ich noch nicht zu sehen bereit bin und sie unbewusst verdränge. 
Ich bin mir jedoch sicher, Marika wird mich noch explizit darauf hinweisen :-)




Sonntag, 27. September 2015

Beziehungen (3. Sitzung)

In meiner dritten Sitzung ging mir wiedermals die Vorgabe von Marika verloren. 
Es ist erstaunlich wie das Unterbewußtsein funktioniert.

Jedenfalls sehe ich mich dieses mal am Strand. Ich bin ein richtiger Sunny-Boy, Anfang 20 und hänge mit meiner Truppe und unseren Surf Boards an einem sonnigen Tag einfach nur am Meer rum. 
Schnell wird mir klar wohin hier meine stärkste Aufmerksamkeit geht: 
Da ist ein Mädel in der Truppe welche ich äußerst anziehend finde!
Was dann folgt ist eine recht langwierige Darstellung meiner Ambivalenz: 
Zwar möchte ich Ihr näher kommen und sogar mit Ihr zusammen sein, doch andererseits sind da hohe Blockaden in mir welche mich regelmäßig lähmen. 
Das Gefühl der Sehnsucht nach Zweisamkeit und Liebe wird durch einen ständig rotierenden Verstand welcher Zweifel sät unterwandert.

In keiner der bisherigen Traumreisen bin ich so nah an meinem jetzigen Ich wie bei dieser. 
Genau diese Problematik kenne ich allzu gut, wenn auch natürlich mit anderen Menschen als in dieser Reise, doch die Gefühle sind mir (leider) nur zu vertraut.

So bleibe ich auch bei diesem Mädchen eher passiv, möchte zwar geliebt werden, jedoch auch nicht direkt verbindlich werden.
Auch die Situation an einem Tag, an welchem ich auf Sie warte bei unserer Clique, sie aber den ganzen Tag nicht kommt und ich gewissermaßen am Boden zerstört bin - dann kommt eine SMS von ihr mit der Nachricht sie war den ganzen Tag wegen der Familie unterwegs und freut sich schon mich morgen wieder zu treffen - und alles ist wieder im Lot.

Das warten, leiden ,träumen ... irgend etwas daran scheint mich anzuziehen. 
Obwohl ich es bewusst eher verdamme scheint es unterbewusst einem in meinem Leben ständig produzierten Gefühl zu dienen: dem "Bittersüßen" (dieses Wort ist während der Sitzung des öfteren gefallen).

Als ich mich tiefer in diese Gefühle begeben soll sehe ich zum ersten mal während meiner Reisen kein anderes Leben mehr, sondern einen der schmerzhafttesten Momente meines jetzigen Lebens.
In dem Post "Meine Geschichte" hatte ich´s schon erwähnt, nach demTod meines Vaters hatte ich eine Freundin welche mich nach recht kurzer Zeit verließ.

Man sagt bzw. hört es so häufig: 
"Das hat mich fast wahnsinnig gemacht". 
Wie es sich aber tatsächlich an fühlt fast wahnsinnig zu werden kann man nicht mit Emphatie erfassen - das muss man (oder hoffentlich nicht/ ich wünsche es keinem) selbst erlebt bzw. erfahren haben.

Interessanter Weise wurde mir im nachfolgenden Gespräch von meiner Therapeutin klar gemacht, dass all die Worte welche ich benutzte um meine Gefühle dieser Freundin gegenüber zu beschreiben gar nichts mit Liebe zu tun gehabt haben. 
Ich war von ihr abhängig, BESESSEN geradezu - ich machte das unglaublich schöne Gefühl welches besonders in der körperlichen Zusammenkunft mit ihr lag von ihr abhängig. 
Als sie Schluss machte verlor ich es und wollte es so gerne wieder haben - sie als Person allerdings war da gar nicht das entscheidende.

Trotzdem liegt in diesem Verlassen Werden von der Freundin etwas besonderes für mich. Nicht nur das es mich vor die gleiche Endgültigkeit und Machtlosigkeit wie beim Verlust meines Vaters stellte - es war sogar noch schlimmer, da sie sich dafür ENTSCHIEDEN hat mich nicht als wertvoll und liebenswert genug zu betrachten. 
Das war damals für mich wie eine Dampfwalze die über mich drüber rollt. 
ICH habe sie doch (vermeintlich) so sehr geliebt, wie kann sie es dann nicht erwidern? 
Dies war übrigens der Moment in meinem Leben in welchem ich eine gewisse Abkehr von meinem bis dato recht aktiven spirituellen Treiben genommen habe - womit ich wieder bei dem Thema Vorwürfe und Schuldzuweisung wäre (mir selbst aber auch Gott gegenüber).
Nun ... Rückblickend hoffe ich ja wie immer das nichts umsonst passiert und ich den tieferen Grund auch für dieses Leid verstehe.
Meiner Beziehungfähigkeit hat es allerdings bis jetzt eindeutig geschadet, da die Angst verletzt und verlassen zu werden mich leider Gottes emotional vorsichtig hat werden lassen. 
Obwohl ich eindeutig zu tiefen Gefühlen fähig bin, ist es mir einfach oftmals zu gefährlich mich auf sie einzulassen, was ich aber zutiefst schade finde und woran ich hier, während dieser Therapie zu arbeiten gedenke.

Samstag, 26. September 2015

Zufall? Oder doch eher Psychosomatisch...

Meine vierte Sitzung hat leider nicht stattfinden können...

Anfangs dachte ich noch es läge rein an dem Döner welchen ich nicht vertragen habe; nach ausführlichem überdenken (nach einem Hinweis meiner Therapeutin) jedoch gelangte ich dann doch zu dem Schluss, dass es wohl kein Zufall ist während einer für mich sehr emotionalen und anstrengenden Periode an Durchfall zu leiden.
Magen und Darm sind ja (mittlerweile sogar Schulmedizinisch bewiesen) nun einmal direkt mit unseren Emotionen verbunden.

Für mich bedeutet diese Erkrankung also eine Unterbewusste (!) flucht, obwohl ich bewusst absolut daran interessiert war weiter zu machen.

Naja, den einen Tag habe ich mir also,da es mir tatsächlich recht dreckig ging, die Auszeit gönnen müssen.
Am nächsten Tag jedoch habe ich mich dann, trotz weiterhin bestehender leichter Beschwerden, aufgerafft und meine fünfte und letzte Sitzung der ersten Woche erlebt - dannach ging es dann auch wieder steil bergauf - mittlerweile ist alles wieder in Ordnung.

Freitag, 25. September 2015

Verantwortung (5. Sitzung)

Diese Traumreise hat mir irgendwie wieder gefallen. Sie war zwar natürlich auch anstrengend aber hat auch ihren ganz eigenen Charme ...

Diese Mal beginnt meine erste Assoziation in einer Höhle.
Mit meiner Frau und zwei Söhnen, so um die vier und sechs Jahre alt. Es brennt ein kleines Feuerchen und ich schneide grade meinen Holzspeer für die Jagd am nächsten Tag.
Auf die Frage von Marika, wie den meine Gefühle für meine Familie sind antworte ich, dass ich meine Kinder sehr liebe. 
Zu meiner Frau allerdings besteht eher eine respektvolle, aber hauptsächlich funktionale Beziehung.
Ach ja ... das vorgegebene Thema dieser Sitzung ist "Verantwortung", daher auch Marika´s Frage wer für den Erhalt des Feuers Zuständig ist.
"Das ist ihr Aufgabenbereich", sage ich und füge nach kurzem Zögern hinzu"naja, unserer beider" (im Sinne von: Wer halt grad da ist, aber eigentlich sie).
Aber dazu später mehr, erstmal ist es für mich wieder typisch, gar keine Lust auf die morgige Jagd zu haben - "Arbeiten" als solches ist halt nicht meins.
Ich würde sogar lieber den Job meiner Frau machen und Sammeln gehen und mich um die Kinder kümmern, aber ich tue halt was getan werden muss.

Am nächsten Tag also treffe ich morgens ein halbes Dutzend anderer Männer am vereinbarten Treffpunkt und mir geht jetzt schon der Männer typische "Schwanzvergleich" auf die Nerven. Wer hat am meisten erlegt, wer hat die meisten Kinder, die schönste Frau usw.
Ich konzentriere mich lieber auf den Dschungel, den wir im Begriff sind zu betreten. 
Dieser macht mir zwar keine Angst (schließlich bin ich ja in ihm aufgewachsen), aber ich habe dennoch tiefen Respekt ob der ihn ihm lauernden Gefahren.
Wir beginnen also unsere Jagd - unser bevorzugtes Ziel wäre ein Wildschwein. 
Nach ein paar Stunden Wanderung, während derer wir recht unkonzentriert in "Männerthemen" schwelgen, passiert dann auch schon ein Unglück! 
Einer von uns wurde von einer sehr tödlichen Schlange gebissen.
Trotz der Versuche eines anderen Kameraden das Gift aus zu saugen verstirbt unser Begleiter innerhalb kürzester Zeit. Ich bin bestürzt, war es doch schließlich einer meiner Freunde, doch nicht wirklich überrascht, sondern eher bestätigt in meinem Respekt vor der Natur.
Wir nehmen mit, was von seiner Leiche noch zu gebrauchen ist und ziehen, nun mit einer deutlich gedrückten Stimmung, weiter unseres Weges.

An diesem Tag haben wir leider kein Glück. Zwar raschelt es öfter mal im Gebüsch, doch bevor wir reagieren können ist die mögliche Beute immer schon davon gelaufen. 
Also rasten wir als es dunkel wird, nur mit ein paar gefundenen Nüssen und Beeren im Magen, etwas erhöht, in der Nähe einer Wasserstelle.
Ich schlage noch vor so was wie Wachen einzuteilen, was jedoch von meinen Jagdgenossen eher belächelt wird.
Die Nacht verläuft ruhig und wir setzen unsere Jagd am nächsten morgen fort.

Doch auch diesen ganzen Tag lang bleiben wir erfolglos.
Also rasten wir wieder in der Nähe einer anderen Wasserstelle, diesmal jedoch nicht in erhöhter Position. 
Selbst erfüllende Prophezeiungen mag jetzt der eine oder andere denken, denn mitten in der Nacht wird doch tatsächlich einer meiner Gefährten von einer Raubkatze angegriffen, welche grade an seinem Bein kaut als ich aufwache. Sofort greife ich (wie auch zwei meiner Kollegen) zu meiner Waffe und fast zeitgleich stoßen wir zu dritt unsere Speere in den Körper des Tieres.
"Gehe ganz in dieses Gefühl hinein" höre ich die Anweisung meiner Therapeutin, "wie ist es in diesem Moment den Speer in der Hand zu halten?"
Ich fühle mich Stark ... Machtvoll geradezu. Doch in derselben Sekunde fange ich wieder an nicht nur zu reagieren wie ich es aus Selbstverteidigung (oder Fremd Vereidigung in diesem Fall) tat, sondern auch ein Mitleid mit dem grade getöteten Tier zu empfinden.
Doch nicht lange denn ich kümmere mich sofort um den Verletzten. 
Glücklicherweise wusste ich welche der in der Nähe wachsenden Pflanzen verwendet werden können und darraus bastle ich einen Verband um die Blutung zu stillen.
Dannach stütze ich den Verwundeten, während die anderen unsere "Jagd"-Beute tragen.
Bei unserer Rückkehr bin ich absolut froh darüber den Verwundeten seiner Familie übergeben zu können und nicht derjenige sein zu müssen, welcher der anderen Familie den Verlust ihres Vaters/Ehemannes berichtet.

Dies ist eine der Beispielhaften Jagd Geschichten wie ich sie für dieses Leben vor meinem geistigen Auge als eine Art von Assoziationskette wahrgenommen habe.

Grade im Bezug auf die anfängliche Intention "Verantwortung" sah ich dann aber noch weiteres:
Irgendwann später einmal, während ich weg war, hatte meine Frau das Feuer aus Unachtsamkeit ausgehen lassen. Ich schimpfte zwar mit ihr, da aber Nachbarn nicht allzu weit entfernt Wohnten, war es kein Weltuntergang. 
Ich schmunzelte allerdings schon über mich selber, als ich MICH dann dabei sah, wie ich grade unterwegs war neues Feuer zu besorgen.
Bei meiner Rückkehr gab ich die Verantwortung dann aber wieder gerne an sie ab, mit dem Hinweis: Jetzt passte aber auf!

Mein nächstes Bild war dann wieder eine diffuse Zeitspanne später.
Interessant ist, dass ich schon ein überaus mulmiges Gefühl im Bauch bekam, noch bevor das Bild deutlich wurde. Ich wusste das wird jetzt nicht schön....und so war es auch.

Ich sah meine Frau von einer Wanderung mit den Kindern wiederkommen. 
Allerdings nur mit EINEM Kind!
Unser jüngster ist während dieser Reise von einer Spinne gebissen worden und verstorben.

Ich muss zugeben, dass ich manchmal ganz froh bin meinen Verstand als Filter vor meine Gefühle zu setzen. Denn in diesem Moment machte ich mir halb bewusst schnell klar, dass ich ja "nur" eine Traumreise mache und mein Sohn nicht grade verstorben ist. 
Das aufkommende Gefühl war einfach zu mächtig - soviel Trauer wollte ich in diesem Moment nicht ertragen (selbst jetzt beim schreiben kriege ich Tränen in den Augen wenn ich mich zu sehr in dieses Gefühl fallen lasse).

Jedenfalls war das der Moment in welchem die Beziehung zu meiner Frau zerbrach. Natürlich war ich mir absolut bewusst, dass so etwas passieren kann - der Dschungel ist nun einmal gefährlich! 
Dennoch kam ich emotional nicht darüber hinweg. Meine Schuld Zuweisungen ihr gegenüber (in der Richtung, wenn sie besser aufgepasst hätte wäre es nicht passiert) konnte ich nicht rational abstellen und zusätzlich die stetige Erinnerung an unseren Sohn wenn ich sie ansah führten im Endeffekt, allerdings erst nachdem unser älterer Sohn selbst seine Familie gründete, zu unserer Trennung.
Wir schlossen uns dann nämlich einer größeren Sippe an in welcher wir uns wunderbar aus dem Weg gehen konnten.

Für mich allerdings ist es höchst Interessant in dieser Sippe zu sein. 
Tatsächlich ist es sogar so, dass ich mich dort meinem Selbst wesentlich näher fühle. 
Ich bin durch mein Wissen und meine Erfahrungen dort nämlich ein wichtiges Mitglied. Am Feuer sitzend teile ich mit großer Freude dieses Wissen mit den Jüngeren, welche es dankbar annehmen und daraus lernen. Ich muss nicht mehr selber "Schuften" sondern mein Beitrag zur Allgemeinheit wird honoriert, das glänzen in den Kinderaugen wenn sie mir mit offenem Mund bei meinen Geschichten folgen ist wie Balsam für meine Seele. Ich empfinde tiefe Sinnhaftigkeit in meinem Tun und bin glücklich!
Dieses Gefühl begleitet mich durch und durch, sogar bis zu meinem letzten Bild - als ich in tiefstem Frieden als alter Mann in meinem Fell am Lagerfeuer das letzte mal einschlafe ...

Wie bereits eingangs erwähnt fühlte ich mich nach dieser Reise wirklich sehr gut. 
Was aus ihr zu lesen ist, d.h. welche meiner Themen zum Vorschein kommen ist dann der eigentliche Psychotherapeutische Aspekt.

So ist es wohl eine Tatsache, dass ich viel mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen zu tun habe.
"Arbeit" bzw. einerseits der materielle Aspekt im Sinne des Lebensunterhaltes, als auch andererseits der Sinngebende Anteil werden mich auch weiterhin stark beschäftigen.
Auch Liebesbeziehungen, sowohl zu einer potenziellen Partnerin, als auch zu potenziellen Kindern tauchen immer wieder in meinen Reisen auf.
Und natürlich der ständige Aspekt der Verantwortung. 
Denn es ist auffällig,dass ich Verantwortungsvoll handle wenn ich es muss. 
Grade wenn ich gar keine Zeit zum Abwägen eines Für oder Wieder habe (Angriff des Tieres/ Versorgung der Wunde), aber auch wenn ich es für einfach Notwendig halte( Jagen gehen um meine Familie zu ernähren). Fast immer jedoch handle ich für ANDERE Verantwortungsvoll.
Aber auch wenn es in dieser Reise nicht so deutlich wie in meiner zweiten wird - die SELBSTverantwortung ist auf jeden Fall eine meiner Hauptthemen.



Donnerstag, 24. September 2015

Der Kopf (6.Sitzung)

Es ist immer wieder spannend für mich, welches Thema mir von meiner Therapeutin eingegeben wird.
Es entwickelt sich so langsam nämlich schon eine Art Routine; Kontakt zum Untergrund(meiner Liege) aufnehmen, mich Entspannen, den Fokus der Aufmerksamkeit auf die Atmung legen und dann eine ganze Zeit lang das intensive Atmen.
Nach dem Atmen, wenn ich wieder ganz normal und ruhig atmen soll und ich in diesen Zustand des "Segelns" gleite kommt ja immer erst der Konkrete "Auftrag" für die spezifische Reise.
Wie bereits vorher erwähnt hab ich diesen oftmals einfach direkt wieder vergessen; heute hab ich aber schon (halb, weil ja doch schon sehr entspannt) Aufmerksam darauf gewartet.
Er lautete:
"Gehe in ein konkretes Leben in welchem es um deinen Kopf geht!"

Innerhalb weniger Sekunden ratterte mein Kopf natürlich wieder verschiedenste Szenarien durch - was wäre wohl das schlaueste, schönste, passendste was ich dazu sagen könnte. Wieder mal musste ich mich also bewusst dazu drängen mein Denken einfach beiseite zu lassen, was mir dann auch gelang (trotzdem hatte ich schon eine Antwort gefunden: Professor würde doch ideal passen).

Jedenfalls ließ ich mich wieder einfach in meine Gedanken fallen und nahm das erste starke Bild was kam ... einen Lastwagen.

Ich sage noch. .. "Hmm, dass hat jetzt irgendwie nichts mit dem Kopf zu tun."; aber Marika bestätigt mich darin nicht darüber nachzudenken, sondern es einfach fließen zu lassen.

Ich war also Lkw Fahrer.
Das Bild meines Führerhauses ist deutlich vor mir - mein dicker Bauch, Vollbart, meine Jeans (auch nicht ganz so sauber und neu), mein Holzfäller Hemd und jede Menge verschieden kleine Andenken  von all den Orten an denen ich schon gewesen bin die überall Rumhängen  (sorry für alle Klischees, so kamen die Bilder nun mal).
Als Ladung habe ich einen Kühlwagen mit Schweinebäuchen angehängt.
Ich fühle mich extrem sicher hier, es ist geradezu mein Zuhause.
Überhaupt fühle ich mich "unbeschwert". Dieses Wort trifft es noch am ehesten. Ich weiß wo ich hin will, wie ich dorthin komme und auch sonst kann mich nix mehr schocken auf meinem Weg.
Ich komme am Abend an einem mir gut bekannten Rasthof an und fühle mich auch hier absolut in meiner Welt. Ich dusche und verbringe meinen Abend mit anderen Truckern bei einem deftigen Mahl und einigen Bierchen.
Als ich abends dann in der Koje meines Trucks liege fühle ich mich auch recht zufrieden.
Ein paar Gedanken über diejenigen Dinge und Erfahrungen welche ich verpasse, kommen aber schon hoch, so etwas wie Familie und eine tiefere Sinnhaftigkeit meiner Arbeit.
In solchen Situationen lese ich immer wieder ein paar schlaue Bücher und füttere mein Hirn mit Mathematik und Philosophie.
Doch im Endeffekt kann ich meine Gedanken auch schnell wieder vergessen und dann auch gut Einschlafen.
Am nächsten Tag bin ich "on the road again".

Beim späteren betrachten dieses Gefühls, stundenlang einfach nur zu fahren - auf einer nicht Endenden, Schnurgraden Strecke bei gleichem Tempo dahin zu fließen, hat schon etwas von Auflösung und Wegfall jeglicher Gedanken und anstrengender Probleme.

Ich fühle mich also ganz wohl dabei, recht stupide die Stunden auf der Strasse runter zu reißen. 
Marika schickt mich also in dieser Reise weiter nach vorne, zu einem Punkt an dem etwas passiert.

Nach kurzem hinein fühlen kommt auch das entsprechende Bild, nämlich wie ich nach einem nicht selbst verschuldeten, schweren Unfall mit gebrochenen Armen, Beinen, ein paar Rippen und einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus liege.
Hier fühle ich mich absolut rastlos - ich will wieder auf die Piste. Auch weil mich hier niemand besucht möchte ich lieber wieder zu meiner "Art Familie" auf den Rasthöfen.
Um meinen Verstand zu beruhigen lenke ich mich mit Fernsehen und einschlägigen Zeitschriften ab.
In dieser Zeit bin ich durch diesen Schicksalsschlag dazu gezwungen mein Leben zu überdenken. Ich hätte auch Bibliothekar werden können, denke ich mir.
Doch nach meiner Genesung zieht es mich sofort wieder auf meinen Bock zurück.

Da ich mit Marika in dieser Sitzung ein sehr langes Vorgespräch geführt habe (muss ja auch mal sein dürfen) war die Reise etwas kürzer; schön und wichtig finde ich aber sowieso immer auch die Nachbesprechung, nach einer Traumreise.

Als erstes hat sie mir klar gemacht, dass ich das Thema doch wieder voll getroffen habe, ich habe halt die andere Seite derselben Medaille angesprochen. Ich dachte es müsste um die hauptsächliche Nutzung des Kopfes gehen (wie eben bei einem Professor oder ähnlichem) - naja das mit dem "Müssen und Sollen" muss ... äh sollte ... ich meine möchte ich mir sowieso noch abgewöhnen.
Diese Reise hat sich also einfach um das Abschalten des Kopfes gedreht.

Gekringelt vor Lachen haben wir uns besonders bei dem von mir absolut unbedacht geäußerten Bildes meiner Ladung mit den Schweinebäuchen.
Das Schwein steht ja auch als Symbol für das Glück (Schwein gehabt) und der Bauch steht für die Gefühle --> ich hab also meinen Kopf vorne im Führerhäuschen abgestellt und eine ganze Ladung Glücksgefühle im Schlepptau! Da muss man erstmal drauf kommen!

P.S.: Ich möchte an dieser Stelle nur kurz meinen Respekt für alle Fernfahrer äußern!
Ich benutze in meinen Bildern natürlich vieler Klischees für welche ich mich auch nicht entschuldigen brauche - sie sind nun einmal allgegenwärtig; doch weiß ich im wachen und bewussten Zustand sehr wohl, dass die Arbeit die diese Menschen gewählt haben durchaus kein Zucker schlecken ist. Ich habe mich hier halt einfach des für mich idealen bzw. romantischen Bildes bedient.

Mittwoch, 23. September 2015

Der Körper (7. Sitzung)


In dieser Reise sehe ich mich als junges Mädel, so um die 16. Jahre alt.

Ich bin rank und schlank, und einfach total Sportlich. In meinem ersten Bild hänge ich auch grade an einem Reck und turne daran. An der Seite steht mein Trainer, welcher mich regelmäßig anheizt. 
Ich fühle, dass ich Spass daran habe zu turnen, ich bin Ehrgeizig und mein Trainer ist total mit mir auf einer Wellenlänge (irgendwie sogar eine Art Vaterersatz).

Interessant finde ich es, dass ich als dieses Mädchen erstmal überhaupt keine andere Interessen habe, außer zu turnen und dort auch Erfolge zu erzielen. Ich gehe zur Schule und dannach zum Training - das ist mein regelmäßiger Tagesablauf.

Später bin ich auf einem Turnier - Bodenturnen - und mache auch dort eine gute Figur, leider klappt die Landung nach einem gewagten Sprung nicht ganz so sauber (mein Trainer hat´s auch genau gesehen), sodass ich "nur" den dritten Platz belege. Das ärgert mich! 
Doch anstatt ab diesem Moment noch viel härter zu trainieren (was eigentlich fast nicht möglich wäre), beginne ich mich irgendwie von diesem Sport zu distanzieren.

Mittlerweile bin ich auch schon älter, so um die 20, doch ich schaffe es nicht  zu meinem Trainer zu gehen und ihm zu sagen, dass ich nicht mehr weiter machen will. Also suche ich mir einen Grund aufhören zu "müssen" und suche mir absichtlich einen Mann, welcher mich schwängert!
Absolut berechnend und ohne Liebe habe ich also mit ihm meinen ersten Geschlechtsverkehr, welcher mich emotional insgesamt nur sehr schwach tangiert. 
Nachdem ich jetzt jedoch schwanger bin kann ich zu meinen Trainer gehen und den (vermeintlichen) "Unfall" berichten und so aus dem mittlerweile als Druck empfundenen Leistungssport austreten.

20 Jahre später sehe ich mich wie ich grade eine Aufzeichnung meiner Tochter die bei einer Turnveranstaltung eine Silbermedaille gewonnen hat anschaue, was mich sehr stolz macht.
Bei ihr habe ich immer höllisch darauf aufgepasst, dass sie es nie als Druck empfindet diesen Sport zu machen.

Ich sehe mich wie ich Bücher über den Sport schreibe und wie ich eine Turngruppe als Trainerin leite.
Bei diesem Bild fühle ich mich dann auch wieder wirklich wohl - diese Arbeit macht mir spass und ich spüre nicht die Belastung welche ich als das junge Mädchen verspürte...


Dem aufmerksamen Leser wird es bestimmt nicht entgangen sein, es kommen immer wieder die gleichen Themen in meinen Reisen auf. 
Druck bzw. Belastung, die Suche nach der Richtigen und Sinnhaften Tätigkeit, Beziehungen und Kinder; auch wenn sie in unterschiedlichen Gewichtungen auftauchen sind das meine Themen.
Zusätzlich oder manchmal auch untrennbar mit dem Hauptthema natürlich - der Selbstverantwortung!

In dieser Reise, in der es ja um meinen Körper gehen sollte sieht man zumindest eine Sache recht deutlich: 
Mein Körper soll funktionieren. Ich betrachte ihn recht leistungsorientiert, nutze ihn aber auch in seinen "schwächen" (sowohl bewusst als auch unbewusst) um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen (siehe auch den 5. Post als ich wegen Krankheit eine Sitzung ausfallen lassen musste).


Dienstag, 22. September 2015

Das Gefühl (8. Sitzung)

Diese Sitzung war wirklich eine der angenehmen, da ich ausnahmsweise mal keine schmerzhaften Erfahrungen gemacht habe. 

"Schmerz" ist natürlich relativ zu sehen, es ist aber nun mal so, dass ich oftmals ja gerade mit meinen Problemen in Kontakt komme, weshalb es nicht verwundert wenn´s meistens nicht allzu angenehm ist.

Dieses mal jedoch hatte ich direkt nach der Themenvorgabe; wie immer natürlich erst nach dem ca. 30 Minütigen Atmen und anschließendem "Segeln" (mit dem obligatorischen fast wegnicken), ein deutliches Bild von mir als junges Mädchen auf einer schönen Wiese. 
Ich hatte schwarzes Haar und so in etwa Mokka farbene Haut und ich sah viele Tippi-Zelte. 
Kurz gesagt - ich sah mich in einem Indianer Dorf, welches in dieser Art fast unmöglich einer bestimmten historischen Zeit zuzuordnen ist (wir hatten auf jeden Fall keine Technik oder ähnliches). Jedenfalls fühlte ich mich schon von Beginn an irgendwie gut und wie Zu hause! Als ich hinfalle und weine kommt sofort meine Mutter und tröstet mich.

Als dieses junge Mädchen in dieser Sippe erlebe ich eine wirklich schöne und regelrecht glücklich Kindheit - als Marika nach der Zeit danach fragt mag ich fast gar nicht Vorspulen.

Mit 12 Jahren dann bin ich schon richtig eingespannt in die Sippenabläufe, was sich aber für mich ganz in Ordnung an fühlt - ich helfe beim Kochen und waschen, ich lerne Kleidung herzustellen und kümmere mich mit um die Jungen und die Alten. 
Es ist wie eine sehr große Familie und ich bin mittendrin, gehöre dazu und spüre das auch in jeder Faser meines Körpers. Ich erlebe die Sinnhaftigkeit meines Tuns dort direkt und genieße die Dankbarkeit und Freude meiner Mitmenschen wie auch ich Dankbar für deren Taten bin.

Auf die Frage von Marika, ob es denn dort auch eine spezielle Person gibt auf die ich Aufmerksam werde erwähne ich einen Jungen mit dem ich immer viel gespielt habe - einem guten Freund so zu sagen. 
Als wir älter werden gehen unsere "Arbeits-" Wege auseinander; er wird eher von den Männern der Sippe gelehrt, ich bin Hauptsächlich bei den Frauen. Trotzdem haben wir immer einen guten Kontakt zueinander. Als ich dann noch älter werde, mittlerweile bin ich ca. 16 Jahre alt, bin ich sogar noch ein wenig fester in das Tagesgeschehen eingebunden. 
Ich produziere so ziemlich alles was nützlich ist und habe trotzdem immer noch einen Blick auf meine Mitmenschen (dort bekomme ich immer meine Resonanz sofort, das berührt mein Herz viel stärker).

Mein "bester" Freund beginnt mich mittlerweile auch auf einer Mann/Frau Ebene zu interessieren ...

An dieser Stelle ein kurze Unterbrechung um etwas deutlich zu machen: 
Wahrscheinlich durch Sozialisation und Klischees bedingt fällt es mir als Mann doch wirklich schwer mich selbst als Frau sehend auf eine romantisch/erotische Ebene mit einem Mann einzulassen. "Das ist doch jetzt voll Schwul" geistert mir ungewollt durch den Kopf und ich muss mich ständig wieder von diesem Gedanken frei machen und noch tiefer in die Reise eintauchen - Frauen haben es da wesentlich leichter verrät mir Marika im Nachhinein. Glaub ich sofort ... 
Bei meiner letzten Reise (Der Körper) hatte ich meine erste Erfahrung damit gemacht und ich war äußerst gehemmt - danach habe ich mir dies aber sehr bewusst gemacht und siehe da ... jetzt ging es dann doch schon wesentlich besser:

Es ist ein schöner Abend nach einer großen Erfolgreichen Jagd und das ganze Dorf feiert am Lagerfeuer. Ich und mein "Freund" verbringen den Abend (wieder) miteinander und Marika fragt mich was genau ich denn an ihm anziehend finde (jetzt geht´s los): 
Er ist halt inzwischen zum Mann geworden, er ist groß und muskulös und seine schwarzen lockigen Haare finde ich total süß. Besonders sein Lächeln und, unübertroffen, seine Augen ziehen mich magisch an. 
Etwas ganz besondere ist speziell der Blick den er mir schenkt, wie auch ich ihm meinen Blick schenke. Ein ist ein ganz privater und intimer Moment des "sich Anschauen".
Wir lachen viel und halten Händchen ... ich habe das tiefe Gefühl das wir unser Leben zusammen verbringen werden, dass wir uns lieben.

Am späteren Abend (erneut: es dauerte einen Moment bis ich das dann zulassen konnte) haben wir beide uns dann zurück gezogen. 
Mit einer unglaublichen Leichtigkeit, also ohne irgend einen Druck von aussen, zwanglos, freudvoll, rein aus uns herraus gehen wir dann zu einer Stelle an welcher wir als Kinder öfter waren. 
Unter ein paar Luftwurzeln eines alten Baumes hat er uns ein "Schlupfloch" gebastelt in welches wir uns hinein kuscheln können.
Der richtige Moment ist einfach da (wir sind beide noch Jungfrauen). 
Es ist sehr innig und schön. Nicht nur triebhaft sondern voller Liebe und Zärtlichkeit.
Ich verweile in diesem Gefühl einen Moment, dem Gefühl von Gemeinschaft und Einheit (auch wenn es mir nur zum Teil gelingt ... blöder Kopf).

Der Akt als solcher ist bei diesem erstem mal für mich ein wenig zu kurz (eine Erfahrung welche wahrscheinlich Milliarden von Frauen in der Zeitgeschichte der Menschheit teilen), doch ich bin über froh das es passiert ist. 
Eine gedankliche Hürde wurde genommen und wir sind jetzt ein richtiges Paar, was übrigens unseren Familien sowieso schon lange klar war.

Einige Zeit später sehe ich mich dann in meiner eigenen kleinen Familie in der Sippe. Wir haben unser eigenes Tippi und unser erstes Kind, eine Tochter, doch ich weiss, da werden noch welche folgen.
Wir Lieben, Leben und Arbeiten Hand in Hand und ich bin einfach richtig Glücklich ...


Wie Eingangs angesprochen, diese Reise war einfach toll.
Alles war so einfach und Stimmig - voll purer Sinnhaftigkeit im Tun.
Ein Geben und ein Nehmen in einem Verband der sich wie eine große Familie an fühlt. 
Die Liebe zu meinem tollen Mann der verständnisvoll, verantwortungsvoll und zärtlich ist.

Zum Thema Gefühl eine recht klare Reise - es hätte ja alles kommen können (Wut, Trauer, Hass, Angst usw.) - doch meine stärksten Sehnsüchte liegen in den hier dargestellten Gefühlen: Liebe, Geborgenheit, Sinnhaftigkeit und eine gewisse Einfachheit.

Sonntag, 20. September 2015

Einfach mal nur Atmen (10. Sitzung)

Da mich die letzte Woche ganz schön geschlaucht hatte sollte es dieses mal "nur" um die Erhöhung der Energie durch das Atmen gehen, wofür ich auch ganz dankbar war.

Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich stets erstaunt bin wie viel Energie die Sitzungen mich kosten. Im Grunde ist es ja nicht so lang und ich liege doch auch ganz bequem und bin tief entspannt. 

Nun ja, bis zu den eigentlichen Reisen zumindest. 
Da kann es dann je nach erlebtem auch recht angespannt werden ...

Heute jedoch war ich durchweg tiefenentspannt, Marika´s Musikauswahl möchte ich an dieser Stelle auch mal ausdrücklich loben! 
Kraftvoll und belebend beim atmen und wirklich sanft und träumerisch beim "Segeln".

Ich war sogar in einem so Meditativen Zustand, dass ich (was ich leider nur sehr selten erreiche) mir Bilder von meinem drittes Auge zeigen lassen konnte.
Zur Erklärung: 
Bei jeglicher Erinnerung hole ich mir Bilder hervor, bei den Traumreisen "bebildere" ich usw., doch sind es eher Eindrücke die ich dort sehe. 
Das richtige sehen mit dem dritten Auge ist wie wenn ich etwas mit meinen anderen Augen betrachten würde, sogar noch viel schärfer und umfangreicher. Meist sind die Bilder allerdings unheimlich schnell und ich kann sie garnicht lange genug betrachten, oder (das ist das paradoxe und macht mich echt irgendwie immer ärgerlich) sobald mir bewußt wird, dass ich grade etwas sehe sind die Bilder auch wieder weg, weil der Fokus meines Bewußtseins versucht sie zu greifen ...

Nun ja, das nur am Rande ... ich habe die Entspannung und Ruhe jedenfalls genossen die ich beim atmen und träumen unter Marikas fürsorglichem Aufsehen erleben durfte!

Freitag, 18. September 2015

Die aktuelle Situation (12. Sitzung)

Die heutige Sitzung war für mich außerordentlich Anstrengend!

Es begann damit, dass ich heute mit leichten Kopfschmerzen bei meiner Therapeutin eintraf. 
Ihr Hinweis dies wäre auch ein Zeichen dafür, dass sich etwas regt und arbeitet in meinem Kopf konnte mich allerdings auch nicht trösten. 
Ich kam eher dazu mal zu erwähnen wie Anstrengend so manche Reise sein kann, besonders wenn sie sich um viele eher negative Gefühle dreht und das ich ab einer gewissen Stelle dann auch immer froh bin wenn wir dann auch Schluss machen.

Tja ... sie hat ja leider Recht mit der Aussage: Da wo es schwierig wird und wir auf unsere Probleme treffen kann erst Heilung passieren.

Also hat sie (wie sie später erwähnte) sich auf ihre Intuition verlassen und das Thema für heute ein wenig "Modifiziert" (keine Ahnung was es sonst geworden wäre).
Es ging also heute um ein Leben in das ich mich hineinversetzen sollte aus welchem mein momentanes Gefühlsleben deutlich wird. 

Ehrlich gesagt war das wieder eine der Vorgaben bei denen ich im ersten Moment garnicht verstand was genau sie denn jetzt von mir wollte, doch habe ich ja mittlerweile ein wenig Übung darin meinen Kopf auch einfach mal laufen zu lassen. 
 Ich konzentrierte mich also auf das erste Bild, den ersten bildhaften Eindruck der kam: 
Ich war ein Soldat welcher mitten während eines Feuergefechts in einem Schützengraben lag. Ich war völlig geschockt von den ganzen toten Kameraden die überall herumlagen, ich saß förmlich in der Scheiße um es mal klar auszudrücken ... über und über mit Dreck, Blut und Schlamm besudelt, die Kugeln flogen mir um die Ohren und der Angstschweiß tropfte unter dem Helm herunter.

Kein schöner Anfang für eine Reise ...

Ich fühlte wie ich mich an meinem Gewehr festklammerte um irgend eine Art halt zu finden, doch war es überhaupt nicht mein Wunsch die Waffe auch zu benutzen um einen anderen Menschen damit zu töten. 
Ich war kurz davor zu resignieren (was in dieser Reise noch öfter vorkommen wird), ich hatte sogar den Gedanken einfach aufzustehen und mich von den umher fliegenden Kugeln treffen zu lassen. 
Doch ein gewisser Funke in meinem Herzen, eine Hoffnung und ein Glaube daran, dass es irgend-wie/-wo/-wann besser werden kann (zusätzlich zum puren Selbsterhaltungstrieb) ließ mich dann doch überleben wollen. 
Also grub ich mich in einen Berg aus Leichen um mich darunter zu verstecken.
Mucksmäuschen still verharrte ich dort viele Stunden, ohnmächtig etwas zu tun außer mich in eine schönere Welt zu träumen. 

Mit viel Glück wurde ich nicht gefunden und die Kampfhandlungen verlagerten sich weg von meinem Aufenthaltsort. 
Ich suchte alles noch nützliche was ich finden konnte und machte mich auf den Weg, weg nur weg von diesem Schauplatz. Allerdings hatte sich das Feindbild verdoppelt, schließlich würden mich selbst die "eigenen" Leute nun erschießen, da ich ja ein Deserteur war. Also vermied ich jeglichen Menschlichen Kontakt und floh weiter, wenn ich auch keine Ahnung hatte WOHIN ich denn eigentlich floh.

Nach einer sehr langen und strapaziösen Reise kam ich an einen riesigen Wald in welchen ich eintrat. 
Hier war ich nun relativ sicher vor den gefährlichen Menschen, nur gab es hier auch absolut keinen klaren Weg mehr, höchstens Richtungen. An der Sonne orientierend stratzte ich also weiter in eine Richtung, gebeutelt von Hunger, Kälte und der Angst vor wilden Tieren (nachts hörte ich manchmal die Wölfe heulen). 

Diese Wanderung empfand ich als wirklich äußerst Anstrengend! 

Ich verlor mich geradezu in diesem Wald und war wieder des öfteren kurz vorm resignieren. Doch dieser letzte Funke in meinem Innersten ist auch dort nicht verloschen. 
Einmal kam ich auf eine große Lichtung und freute mich kurz darüber, nur um dann zu bemerken das diese Lichtung auch wieder komplett vom Wald umrandet wurde.

An dieser Stelle eröffnete mir erst Marika mit ihrer Therapeutischen Hilfe ein heraus kommen aus diesem Verlorensein. Sie bat mich doch einmal eine Aussenperspektive einzunehmen (was sie sonst immer eher anders herum, nämlich in die Person hinein wollte). Also schwebte ich erst über dem Kopf, dann über den Bäumen und schließlich war ich viele hundert Meter über dem Boden und sah die Umgebung fast wie eine Art Landkarte. 
Erschreckend dabei war, dass die Richtung auf welcher ich mich befand irgendwann an eine steile Klippe geführt hätte die im Meer endet. Aus dem Westen bin ich gekommen, im Osten wie auch im Süden war die Klippe und das Meer; im Norden hingegen sah ich das Land flacher werden, mit Feldern, Wiesen und Häusern.

Nachdem ich also wieder in meinen dortigen Körper hinein bin war ich über glücklich ENDLICH eine klare Richtung zu kennen. Ich musste mich sogar zügeln um nicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Irgendwann kam ich dann am Rande des Waldes an und auch bald auf einen Pfad welcher mich in Richtung Zivilisation führte. Als ich die Dächer eines Dorfes erblickte und eine Windmühle auf einem Berg hüpfte mein Herz vor Freude.
In dem Dorf wurde ich auch recht freundlich aufgenommen, nach kurzer Zeit bat mir sogar ein Handwerker einen Hilfsarbeiter Posten an, welchen ich natürlich dankend an nahm. Die Arbeit war zwar stupide und anstrengend und ich wurde auch nur mit Kost und Logie belohnt doch für mich war es eine wunderbare Möglichkeit zum wieder einstig ins zivile/normale Leben.

Beim nächsten Zeitsprung sehe ich mich (ca. 20 Jahre später) in einer Stadt. Ich bin in meinem eigenen Haus, habe dort sogar eine Art Bibliothek in welcher ich sitze und arbeite. Ich habe Frau und Kinder, ein geregeltes Leben. Meine Stimmung ist: Angekommen!


Trotzdem das Ende hier dem Leser recht positiv erscheinen mag, im Sinne von: 
"Na siehste, is doch alles prima geworden!", dieser letzte Teil war recht kurz bzw. schnell innerhalb der Sitzung gebildert worden - der Teil nach dem Schlachtfeld und durch den Wald hat fast die ganze Sitzung beansprucht.
Nun ja ... allerdings passte dies ja auch alles ziemlich zu meinem Leben.
So interessant und romantisch die Traumreisen anfangs noch waren, so langsam kommen wir hier schon ans "Eingemachte". 
Der Begriff des ewig Suchenden hatte ich schon oft für mich gebraucht was den Wald sehr treffend wieder spiegelt. Auch das Machtlose und vor allem passive, bis hin zur Ohnmacht wie unter dem Leichenhaufen kenne ich leider auch zu genüge.

Der Hoffnungschimmer in meinem Herzen (dessen Samen einst Gott sei dank durch die Spiritualität gesetzt wurde) hat auch mich schon seit längerem am Leben gehalten - die Hoffnung auf ein besseres Leben. 

Ein entscheidener Aspekt dieser Therapie ist mir heute klar geworden: Oft spreche ich von dem Unterschied von "Wissen" und "Erfahrung". 
Hier habe ich einiges was ich im Grunde schon lange wusste auf eine gewisse Art Erfahren können, was es mir einfach viel erlebter und deutlicher macht.

Der entscheiden Wendepunkt meiner heutigen Reise war, als ich meine Perspektive geändert habe.
Als ich mich nicht mehr im Wald des Unbewußten verloren, sondern ein "höheres" Bewußtsein, eine höhere Sichtweise eingenommen habe. 
Denn da bin ich mir einfach sehr sicher: 
Wenn ich meinen Weg (oder auch nur eine klare Richtung) erst einmal klar vor mir liegen habe, muss ich mich eher bremsen um nicht hinzufallen! Jedenfalls werde ich mich dann nicht weiter in der Lethargie verlieren weil ich keine Richtung habe.
Wie gesagt, der Funke der Hoffnung leuchtet noch weiter in mir; mehr noch, ich habe sogar das Gefühl, dass er heller wird!

Donnerstag, 17. September 2015

Meine Antriebslosigkeit (13. Sitzung)

Bei dieser Sitzung hatte ich das Gefühl am Thema vorbei zu Bildern so stark, wie noch bei keiner anderen zuvor ...
Ich langweile mich ja fast schon selber mit der ständigen Wiederholung, doch genau so erlebe ich es nun einmal: 

Ich muss mich ständig zwingen den Kopf aus zu schalten und einfach meinen Bildern zu vertrauen!

In dieser Reise sehe ich mich als eine Art Pharao-Sohn. 
Ich sitze mit meinem älteren Bruder und meinen Eltern in einem großen Saal in welchem auch viele Bürger/Untertanen versammelt sind.
Es ist wohl grade Anhörungszeit, den mein Vater (ein sehr souveräner und stattlicher Herrscher) hört sich die Belange seines Volkes an und trifft etwaige Entscheidungen. 
Mein älterer Bruder hört genau zu, ihm ist es schließlich vorher bestimmt eines Tages den Platz unseres Vaters einzunehmen.
Meine Mutter wirkt eher passiv, doch auch sie bestimmt die Entscheidungen ihres Mannes mit indem sie ihm subtile Zeichen gibt. 
Nur ich fühle mich an dieser Stelle irgendwie überflüssig. Meine einzige Leistung für die Familie soll es sein, einmal (politisch Gewinn bringend) verheiratet zu werden.

Ich schaffe es irgendwann mich davon zu stehlen um mich auf direktem Wege 
(nun ja, nachdem ich meinen Schmuck und alle Status Symbole abgelegt hatte) zum Fluss zu begeben und dort mit anderen Jugendlichen den Tag zu verbringen. 
Hier fühle ich mich viel wohler als im Kontakt mit all den schnöseligen "besseren" Menschen. 
Besonders durch meinen Bruder habe ich eine mächtige Abneigung gegen Arroganz entwickelt, wovon ich hier beim "gemeinen Pöbel" frei bin.

Als ich älter bin, werde ich in ein benachbartes Reich verheiratet wie vorhergesehen. I
Ich bin darüber garnicht mal so unglücklich; erstens hatte ich mich bei meiner Familie sowieso eher fehl am Platz gefühlt, andererseits war ich auch mit meiner Braut doch sehr zufrieden.

Was ich jedoch nicht habe kommen sehen war die Tatsache, dass ein paar Jahre später der als Thronnachfolger für dieses Reich gesehene Sohn durch einen Unfall verstarb und ich demnach nach kurzer Zeit den Thron übernahm. 
Obwohl ich nie für diese Stellung vorgedacht, geschweige denn "ausgebildet" wurde musst ich mein Schicksal nun halt annehmen (ohne große Lust auf die Verantwortung zu haben).

Interessanterweise hat mich doch genau das zu einer etwas anderen Art Herrscher gemacht - ich habe weniger politisch und mehr mit dem Herzen regiert.

In einer Konkreten Situation wollte der Vater einer gerade verheirateten Tochter Schadensersatz, weil ihr Ehemann sie misshandelt hatte. Doch anstatt ihn mit Vieh und Gold zu entschädigen (was mir völlig absurd vorkam), annullierte ich die Ehe unüblicher weise und pfiff mir den schändlichen Ehemann heran um ihm eindringlich klar zu machen das er bei erneutem Auffallen in dieser Hinsicht sich von seiner Männlichkeit verabschieden müsse (ich wollte ihm allerdings nur Angst machen - aber es hat funktioniert).

Im Verlauf der nächsten Jahre wurde ich in den Augen der Bevölkerung (zumindest der armen) sehr geschätzt und auch von manchen für "Weise" gehalten - auf der Seite der Mächtigen jedoch breitete sich ein immer größer werdender Unmut aus. Es ging sogar soweit, dass anonyme Drohungen gegen mich ausgesprochen wurden (wovon ich mich aber nicht habe beirren lassen).
Selbst mein Bruder aus dem Nachbarreich beschwörte mich (auf seine abstoßend arrogante Art) doch mehr an diejenigen zu denken welche das Land zusammenhalten, nämlich die Mächtigen.

Ich wollte nicht darauf hören, hatte ich doch grade die letzten Jahre damit verbracht einen Plan auszuarbeiten wie man den Untersten des Volkes zumindest ein Minimum an Lebensqualität zukommen lassen konnte.

Bevor ich diesen Plan jedoch umsetzen konnte wurde ich vergiftet.

Diesen Moment des Sterbens habe ich sehr deutlich aus meinen Augen gesehen. 
Wie ich mir mit beiden Armen an die Kehle greife, während ich vergeblich versuche zu Schlucken und zu Atmen. Wie ich langsam auf die Knie sinke und es anfängt schwarz vor meinen Augen zu werden. Meine Frau schreit und reißt an mir herum, brüllt um Hilfe. Doch ich sehe nur meinen Großwesir der wenig überrascht wirkt und ich erkenne ein ganz spezielles Funkeln in seinen Augen ...

Meine letzten Gedanken sind: 
Leider ist die Welt wohl noch nicht bereit; 
Leider haben die Mächtigen einfach noch zu viel Macht.
Und: Ich bereue nichts.


Nach der Sitzung schaute ich Marika gespannt an: "Da bin ich aber mal gespannt, wie du das jetzt auf das Thema Antriebslosigkeit interpretieren willst?!".
Ihre Antwort lautet ungefähr wie folgt:
Antrieb und Antriebslosigkeit sind natürlich zwei Seiten derselben Medaille. 
Ich scheine in so manchen meiner früheren Leben Verantwortung übernommen zu haben. 
Teilweise gewollt, teilweise ganz Automatisch und Selbstverständlich - doch wenn man etwas sehr häufig von einer der Seiten einer Medaille gesehen hat muss man eben auch die andere Seite erleben.

Wir haben schließlich fest gestellt, dass ich den Antrieb ja besitze - oftmals ist es nur die fehlende Sinnhaftigkeit welche mich blockiert. 
In einem idealen Umfeld würde ich auch zu großer Leistung fähig sein; mir gerade DIESES Umfeld zu schaffen wird eine meiner Aufgaben für die Zukunft darstellen (wo wir auch wieder bei der Selbstverantwortung wären).

Im weiteren Verlauf des Nachgesprächs kamen wir aber noch auf einen anderen Punkt welcher mir echt die Augen geöffnet hat. Grade für mich als jemanden der immer nicht drum herum kommt alles bewerten zu wollen ist dieser Gedanke ein Geschenk des Himmels:
Es ging um das "Radix", also das Geburtshoroskop in welchem ja (wie mir Marika immer wieder Eindrucksvoll beweist) jede Menge heraus zu lesen ist. Unter anderem auch die Lebensaufgabe bzw. das Lebensthema (zumindest hab ich´s so verstanden).

Was mir dabei so überwältigend klar wurde ist, dass MEINE größten Probleme einem ANDEREN total Lächerlich einfach erscheinen können. 
Doch dieser andere hat dafür womöglich SEIN Problem worüber ich nur müde schmunzeln würde

... welch glorreiche Erkenntnis!!!

Ich weiß es ist etwas Plakativ es so herunter zu brechen, aber in seinem Grundsatz möchte ich genau daran glauben, dass dann folglich nämlich niemand "Besser" oder "Schlechter" bzw. mehr oder weniger "Wert" ist als jemand anders. 
Der eine hat seine Probleme vielleicht nur gerade in einem Bereich der Gesellschaftlich besonders verpönt ist. Der andere hat es viel versteckter - und schon denkt man vom ersteren er wäre Erfolgreicher und somit der vermeintlich "bessere" Mensch.

Nach dieser Einsicht kann man es allerdings komplett über Bord werfen Menschen unterschiedlich hoch oder niedrig zu bewerten. 
Auch wenn ich das wieder mal eigentlich(!) schon lange wusste - es ist dann doch immer wieder etwas anderes es sich nochmals WIRKLICH bewusst zu machen.