Dienstag, 29. September 2015

Der erste Tag (1. Sitzung)

Im letzten Post hatte ich´s noch erwähnt: Versuche nie die Zukunft vorher zu sehen! Aber Erwartungen und Vorstellungen zu haben ist ja auch etwas ganz normales. 
Meine Vorstellungen was die Reinkarnationstherapie betreffen wurden heute jedenfalls erstmal ziemlich über Bord geworfen!

Im Grunde weiß ich ja bereits, dass es bei Therapie im allgemeinen "nur" um eine Hilfe, bzw. ein leiten geht - die tatsächliche Arbeit und eine gewünschte Veränderung kommen (und können) nur von einem selbst kommen.
Grade meine Wenigkeit wünscht sich die Arbeit könnte mir jemand abnehmen, ein Therapeut würde Bibi Bloxberg mäßig "HexHex" sagen und alles wäre geregelt. Tja so läuft das Leben nunmal nicht.

Wie es allerdings heute lief, bei meiner ersten "richtigen" Sitzung ( das Kennenlern Gespräch jetzt mal außer acht gelassen) war folgendermaßen: 
Nach meinem Ankommen und einem sehr freundlichen und persönlichen Anfangsgespräch ging es dann auf die Liege. Der Raum strahlt eine wirklich angenehme Atmosphäre aus, gedämpftes Licht durch die Vorhänge und die Räucherstäbchen machen das übrige. Ich nehme die angebotene Schlafmaske zum Augen abdecken dankend in Anspruch und begebe mich in eine entspannte auf dem Rücken liegende Position. 
Die Musik beginnt hinter meinem Kopf zu spielen  und ich vernehme Marika´s Stimme:
"Nimm Kontakt zu deinem Untergrund auf" ist die erste Anweisung.
Dannach folgt "Konzentriere dich nun auf deine Atmung" und ich weiß was ich zu tun habe - darüber haben wir beim Schnuppergespräch ausführlich gesprochen: Atemtechnik!
Tiefes und relativ schnelles durch den Mund atmen, in einer runden Art und Weise, also ohne Zwischenstopp. Das ist ungewohnt! Doch ich weiß wozu es gut ist und atme brav weiter. Die Musik ist treibend und ich merke wie ich mich immer wieder in meinen Gedanken verliere, während ich mich auf meine Atmung konzentriere.

Die Minuten müssen einfach so dahin plätschern, irgendwann merke ich ein leichtes kribbeln in meinen Armen durch die erhöhte Sauerstoff Zufuhr. Ein paar mal bin ich sogar an der Grenze zum Wegnicken doch finde immer wieder meinen Fokus auf meine Atmung. 

Dann beginnt die eigentliche Reise. Die Musik wird leise und ich soll wieder ganz normal und ruhig Atmen, was nach bestimmt 20 Minuten schnellem Atmen zu dem Effekt des "Segelns" führt. 
Ich bin extrem entspannt und schwebe durch meine Gedanken.
Der dann folgende Satz überfordert mich dann aber doch irgendwie:
"Nimm jetzt Kontakt mit einem deiner früheren Leben auf, WELCHES DEIN JETZIGES LEBEN WIEDERSPIEGELT!"
(Ich schreibe das Groß, da ich diesen Satz zwar gehört habe - ihn aber sogleich wieder vergaß und erst im nachhinein merkte das dies voll zu traf.)
"Bist du ein Mann oder eine Frau?" 
- ich sehe nur schwarz ... mein Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen 
(für mich halt typisch) und versucht zu analysieren, zu antizipieren zu imaginieren. 
Zum Glück hatten wir auch darüber gesprochen, also Kopf aus, einfach hineinfühlen was passt eher ... wieder die Frage weil nichts von mir kommt: "Mann oder Frau?"
"Frau" schießt mir durch meinen bewusst ausgeschalteten Verstand. 
"Was hast du an? Schau an dir herunter!"
Und schon war ich wieder drin, im "Bebildern".
Beim Einführungsgespräch hatte ich es ja schon erleben dürfen, jetzt ging es genau so weiter - die Bilder entstanden einfach vor meinem geistigen Auge:
"Ein Kleid. Blau-weiß."
"Was siehst du sonst noch?"
"Da sind zwei Kinder!" sagte ich. 
Wie bereits erwähnt, ich dachte nicht mehr, sondern ließ es einfach fließen ... da waren zwei Kinder. MEINE Kinder - ein ca. zehnjährige Mädchen und ein ca. 7 Jähriger Sohn. Sie strahlten mich an und tanzten um mich herrum und ich SPÜRTE einfach, dass es meine Kinder sind und wir uns lieben!
(Nochmal am Rande: Ich bin ein Mann und Kinderlos, das Gefühl einer Mutter kann ich auch mit höchstem emphatischen Anspruch wirklich nur entfernt Erahnen!)
Ich möchte jetzt gar nicht zu sehr ins Detail gehen, für außen stehende könnte es evtl. ja auch langweilig oder befremdlich werden. 
Was ich aber heute erleben DURFTE, war ein anderes Leben zu sehen und zu SPÜREN! 
Grade mit den Emotionen hab ich ja meine Schwierigkeiten da ich lieber alles "zerdenke" und meinen Ratio (Verstand) gerne als eine Art Schutzschild benutze um unangenehme Gefühle zu verdrängen. 
Heute funktionierte dass allerdings überhaupt nicht und ich muss gestehen, so schön die Gefühle einerseits waren (besonders die Liebe der Kinder zu spüren), so schlimm war es auf der anderen Seite: 
Einsamkeit zu erleben, weil mein Mann früh verstarb und ich Zukunftsängste (besonders wegen der Versorgung der Kinder) hatte, neu zu Heiraten, (was alle in in dem kleinen Dorf in welchem ich mich befand von mir verlangten) mir aber zu wieder war, 
Jahre später von meinem Sohn unter schlimmsten Vorwürfen verlassen zu werden ...
(Mann, dass hat echt weh getan und ich spürte wie mir unter der Schlafmaske eine Träne runter kullerte); 
das habe ich heute alles live miterlebt (wiedererlebt?) und teilweise habe ich sogar einen richtigen Druck auf meinem Oberkörper gespürt.

Aber auch etwas schönes, nämlich dass sich meine Tochter wirklich glücklich verheiratet hat und ich bei Ihr/Ihnen meinen Lebensabend verbringen durfte mit einem Gefühl dort auch angenommen zu sein, habe ich gesehen und spüren können.

Als ich aus der Trance/Traumreise oder wie auch immer man es bezeichnen mag wieder ganz ins hier zurück kehrte, war ich emotional richtig aufgewühlt, was mir wie bereits erwähnt nur sehr selten passiert.

So EINIGE Punkte des heute erlebten kann ich sehr treffend auf mein heutiges Leben interpretieren, während ich es sah habe ich da allerdings überhaupt nicht dran gedacht!
Die Reise ging recht lang, daher haben wir nur kurz darüber gesprochen. Eine ausführlichere "Auswertung" wird aber sicherlich noch kommen.

Ich kann nur sagen, dass ich mächtig gespannt bin wie´s morgen weitergeht!!!

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