Dienstag, 22. September 2015

Das Gefühl (8. Sitzung)

Diese Sitzung war wirklich eine der angenehmen, da ich ausnahmsweise mal keine schmerzhaften Erfahrungen gemacht habe. 

"Schmerz" ist natürlich relativ zu sehen, es ist aber nun mal so, dass ich oftmals ja gerade mit meinen Problemen in Kontakt komme, weshalb es nicht verwundert wenn´s meistens nicht allzu angenehm ist.

Dieses mal jedoch hatte ich direkt nach der Themenvorgabe; wie immer natürlich erst nach dem ca. 30 Minütigen Atmen und anschließendem "Segeln" (mit dem obligatorischen fast wegnicken), ein deutliches Bild von mir als junges Mädchen auf einer schönen Wiese. 
Ich hatte schwarzes Haar und so in etwa Mokka farbene Haut und ich sah viele Tippi-Zelte. 
Kurz gesagt - ich sah mich in einem Indianer Dorf, welches in dieser Art fast unmöglich einer bestimmten historischen Zeit zuzuordnen ist (wir hatten auf jeden Fall keine Technik oder ähnliches). Jedenfalls fühlte ich mich schon von Beginn an irgendwie gut und wie Zu hause! Als ich hinfalle und weine kommt sofort meine Mutter und tröstet mich.

Als dieses junge Mädchen in dieser Sippe erlebe ich eine wirklich schöne und regelrecht glücklich Kindheit - als Marika nach der Zeit danach fragt mag ich fast gar nicht Vorspulen.

Mit 12 Jahren dann bin ich schon richtig eingespannt in die Sippenabläufe, was sich aber für mich ganz in Ordnung an fühlt - ich helfe beim Kochen und waschen, ich lerne Kleidung herzustellen und kümmere mich mit um die Jungen und die Alten. 
Es ist wie eine sehr große Familie und ich bin mittendrin, gehöre dazu und spüre das auch in jeder Faser meines Körpers. Ich erlebe die Sinnhaftigkeit meines Tuns dort direkt und genieße die Dankbarkeit und Freude meiner Mitmenschen wie auch ich Dankbar für deren Taten bin.

Auf die Frage von Marika, ob es denn dort auch eine spezielle Person gibt auf die ich Aufmerksam werde erwähne ich einen Jungen mit dem ich immer viel gespielt habe - einem guten Freund so zu sagen. 
Als wir älter werden gehen unsere "Arbeits-" Wege auseinander; er wird eher von den Männern der Sippe gelehrt, ich bin Hauptsächlich bei den Frauen. Trotzdem haben wir immer einen guten Kontakt zueinander. Als ich dann noch älter werde, mittlerweile bin ich ca. 16 Jahre alt, bin ich sogar noch ein wenig fester in das Tagesgeschehen eingebunden. 
Ich produziere so ziemlich alles was nützlich ist und habe trotzdem immer noch einen Blick auf meine Mitmenschen (dort bekomme ich immer meine Resonanz sofort, das berührt mein Herz viel stärker).

Mein "bester" Freund beginnt mich mittlerweile auch auf einer Mann/Frau Ebene zu interessieren ...

An dieser Stelle ein kurze Unterbrechung um etwas deutlich zu machen: 
Wahrscheinlich durch Sozialisation und Klischees bedingt fällt es mir als Mann doch wirklich schwer mich selbst als Frau sehend auf eine romantisch/erotische Ebene mit einem Mann einzulassen. "Das ist doch jetzt voll Schwul" geistert mir ungewollt durch den Kopf und ich muss mich ständig wieder von diesem Gedanken frei machen und noch tiefer in die Reise eintauchen - Frauen haben es da wesentlich leichter verrät mir Marika im Nachhinein. Glaub ich sofort ... 
Bei meiner letzten Reise (Der Körper) hatte ich meine erste Erfahrung damit gemacht und ich war äußerst gehemmt - danach habe ich mir dies aber sehr bewusst gemacht und siehe da ... jetzt ging es dann doch schon wesentlich besser:

Es ist ein schöner Abend nach einer großen Erfolgreichen Jagd und das ganze Dorf feiert am Lagerfeuer. Ich und mein "Freund" verbringen den Abend (wieder) miteinander und Marika fragt mich was genau ich denn an ihm anziehend finde (jetzt geht´s los): 
Er ist halt inzwischen zum Mann geworden, er ist groß und muskulös und seine schwarzen lockigen Haare finde ich total süß. Besonders sein Lächeln und, unübertroffen, seine Augen ziehen mich magisch an. 
Etwas ganz besondere ist speziell der Blick den er mir schenkt, wie auch ich ihm meinen Blick schenke. Ein ist ein ganz privater und intimer Moment des "sich Anschauen".
Wir lachen viel und halten Händchen ... ich habe das tiefe Gefühl das wir unser Leben zusammen verbringen werden, dass wir uns lieben.

Am späteren Abend (erneut: es dauerte einen Moment bis ich das dann zulassen konnte) haben wir beide uns dann zurück gezogen. 
Mit einer unglaublichen Leichtigkeit, also ohne irgend einen Druck von aussen, zwanglos, freudvoll, rein aus uns herraus gehen wir dann zu einer Stelle an welcher wir als Kinder öfter waren. 
Unter ein paar Luftwurzeln eines alten Baumes hat er uns ein "Schlupfloch" gebastelt in welches wir uns hinein kuscheln können.
Der richtige Moment ist einfach da (wir sind beide noch Jungfrauen). 
Es ist sehr innig und schön. Nicht nur triebhaft sondern voller Liebe und Zärtlichkeit.
Ich verweile in diesem Gefühl einen Moment, dem Gefühl von Gemeinschaft und Einheit (auch wenn es mir nur zum Teil gelingt ... blöder Kopf).

Der Akt als solcher ist bei diesem erstem mal für mich ein wenig zu kurz (eine Erfahrung welche wahrscheinlich Milliarden von Frauen in der Zeitgeschichte der Menschheit teilen), doch ich bin über froh das es passiert ist. 
Eine gedankliche Hürde wurde genommen und wir sind jetzt ein richtiges Paar, was übrigens unseren Familien sowieso schon lange klar war.

Einige Zeit später sehe ich mich dann in meiner eigenen kleinen Familie in der Sippe. Wir haben unser eigenes Tippi und unser erstes Kind, eine Tochter, doch ich weiss, da werden noch welche folgen.
Wir Lieben, Leben und Arbeiten Hand in Hand und ich bin einfach richtig Glücklich ...


Wie Eingangs angesprochen, diese Reise war einfach toll.
Alles war so einfach und Stimmig - voll purer Sinnhaftigkeit im Tun.
Ein Geben und ein Nehmen in einem Verband der sich wie eine große Familie an fühlt. 
Die Liebe zu meinem tollen Mann der verständnisvoll, verantwortungsvoll und zärtlich ist.

Zum Thema Gefühl eine recht klare Reise - es hätte ja alles kommen können (Wut, Trauer, Hass, Angst usw.) - doch meine stärksten Sehnsüchte liegen in den hier dargestellten Gefühlen: Liebe, Geborgenheit, Sinnhaftigkeit und eine gewisse Einfachheit.

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