Mittwoch, 23. September 2015

Der Körper (7. Sitzung)


In dieser Reise sehe ich mich als junges Mädel, so um die 16. Jahre alt.

Ich bin rank und schlank, und einfach total Sportlich. In meinem ersten Bild hänge ich auch grade an einem Reck und turne daran. An der Seite steht mein Trainer, welcher mich regelmäßig anheizt. 
Ich fühle, dass ich Spass daran habe zu turnen, ich bin Ehrgeizig und mein Trainer ist total mit mir auf einer Wellenlänge (irgendwie sogar eine Art Vaterersatz).

Interessant finde ich es, dass ich als dieses Mädchen erstmal überhaupt keine andere Interessen habe, außer zu turnen und dort auch Erfolge zu erzielen. Ich gehe zur Schule und dannach zum Training - das ist mein regelmäßiger Tagesablauf.

Später bin ich auf einem Turnier - Bodenturnen - und mache auch dort eine gute Figur, leider klappt die Landung nach einem gewagten Sprung nicht ganz so sauber (mein Trainer hat´s auch genau gesehen), sodass ich "nur" den dritten Platz belege. Das ärgert mich! 
Doch anstatt ab diesem Moment noch viel härter zu trainieren (was eigentlich fast nicht möglich wäre), beginne ich mich irgendwie von diesem Sport zu distanzieren.

Mittlerweile bin ich auch schon älter, so um die 20, doch ich schaffe es nicht  zu meinem Trainer zu gehen und ihm zu sagen, dass ich nicht mehr weiter machen will. Also suche ich mir einen Grund aufhören zu "müssen" und suche mir absichtlich einen Mann, welcher mich schwängert!
Absolut berechnend und ohne Liebe habe ich also mit ihm meinen ersten Geschlechtsverkehr, welcher mich emotional insgesamt nur sehr schwach tangiert. 
Nachdem ich jetzt jedoch schwanger bin kann ich zu meinen Trainer gehen und den (vermeintlichen) "Unfall" berichten und so aus dem mittlerweile als Druck empfundenen Leistungssport austreten.

20 Jahre später sehe ich mich wie ich grade eine Aufzeichnung meiner Tochter die bei einer Turnveranstaltung eine Silbermedaille gewonnen hat anschaue, was mich sehr stolz macht.
Bei ihr habe ich immer höllisch darauf aufgepasst, dass sie es nie als Druck empfindet diesen Sport zu machen.

Ich sehe mich wie ich Bücher über den Sport schreibe und wie ich eine Turngruppe als Trainerin leite.
Bei diesem Bild fühle ich mich dann auch wieder wirklich wohl - diese Arbeit macht mir spass und ich spüre nicht die Belastung welche ich als das junge Mädchen verspürte...


Dem aufmerksamen Leser wird es bestimmt nicht entgangen sein, es kommen immer wieder die gleichen Themen in meinen Reisen auf. 
Druck bzw. Belastung, die Suche nach der Richtigen und Sinnhaften Tätigkeit, Beziehungen und Kinder; auch wenn sie in unterschiedlichen Gewichtungen auftauchen sind das meine Themen.
Zusätzlich oder manchmal auch untrennbar mit dem Hauptthema natürlich - der Selbstverantwortung!

In dieser Reise, in der es ja um meinen Körper gehen sollte sieht man zumindest eine Sache recht deutlich: 
Mein Körper soll funktionieren. Ich betrachte ihn recht leistungsorientiert, nutze ihn aber auch in seinen "schwächen" (sowohl bewusst als auch unbewusst) um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen (siehe auch den 5. Post als ich wegen Krankheit eine Sitzung ausfallen lassen musste).


Dienstag, 22. September 2015

Das Gefühl (8. Sitzung)

Diese Sitzung war wirklich eine der angenehmen, da ich ausnahmsweise mal keine schmerzhaften Erfahrungen gemacht habe. 

"Schmerz" ist natürlich relativ zu sehen, es ist aber nun mal so, dass ich oftmals ja gerade mit meinen Problemen in Kontakt komme, weshalb es nicht verwundert wenn´s meistens nicht allzu angenehm ist.

Dieses mal jedoch hatte ich direkt nach der Themenvorgabe; wie immer natürlich erst nach dem ca. 30 Minütigen Atmen und anschließendem "Segeln" (mit dem obligatorischen fast wegnicken), ein deutliches Bild von mir als junges Mädchen auf einer schönen Wiese. 
Ich hatte schwarzes Haar und so in etwa Mokka farbene Haut und ich sah viele Tippi-Zelte. 
Kurz gesagt - ich sah mich in einem Indianer Dorf, welches in dieser Art fast unmöglich einer bestimmten historischen Zeit zuzuordnen ist (wir hatten auf jeden Fall keine Technik oder ähnliches). Jedenfalls fühlte ich mich schon von Beginn an irgendwie gut und wie Zu hause! Als ich hinfalle und weine kommt sofort meine Mutter und tröstet mich.

Als dieses junge Mädchen in dieser Sippe erlebe ich eine wirklich schöne und regelrecht glücklich Kindheit - als Marika nach der Zeit danach fragt mag ich fast gar nicht Vorspulen.

Mit 12 Jahren dann bin ich schon richtig eingespannt in die Sippenabläufe, was sich aber für mich ganz in Ordnung an fühlt - ich helfe beim Kochen und waschen, ich lerne Kleidung herzustellen und kümmere mich mit um die Jungen und die Alten. 
Es ist wie eine sehr große Familie und ich bin mittendrin, gehöre dazu und spüre das auch in jeder Faser meines Körpers. Ich erlebe die Sinnhaftigkeit meines Tuns dort direkt und genieße die Dankbarkeit und Freude meiner Mitmenschen wie auch ich Dankbar für deren Taten bin.

Auf die Frage von Marika, ob es denn dort auch eine spezielle Person gibt auf die ich Aufmerksam werde erwähne ich einen Jungen mit dem ich immer viel gespielt habe - einem guten Freund so zu sagen. 
Als wir älter werden gehen unsere "Arbeits-" Wege auseinander; er wird eher von den Männern der Sippe gelehrt, ich bin Hauptsächlich bei den Frauen. Trotzdem haben wir immer einen guten Kontakt zueinander. Als ich dann noch älter werde, mittlerweile bin ich ca. 16 Jahre alt, bin ich sogar noch ein wenig fester in das Tagesgeschehen eingebunden. 
Ich produziere so ziemlich alles was nützlich ist und habe trotzdem immer noch einen Blick auf meine Mitmenschen (dort bekomme ich immer meine Resonanz sofort, das berührt mein Herz viel stärker).

Mein "bester" Freund beginnt mich mittlerweile auch auf einer Mann/Frau Ebene zu interessieren ...

An dieser Stelle ein kurze Unterbrechung um etwas deutlich zu machen: 
Wahrscheinlich durch Sozialisation und Klischees bedingt fällt es mir als Mann doch wirklich schwer mich selbst als Frau sehend auf eine romantisch/erotische Ebene mit einem Mann einzulassen. "Das ist doch jetzt voll Schwul" geistert mir ungewollt durch den Kopf und ich muss mich ständig wieder von diesem Gedanken frei machen und noch tiefer in die Reise eintauchen - Frauen haben es da wesentlich leichter verrät mir Marika im Nachhinein. Glaub ich sofort ... 
Bei meiner letzten Reise (Der Körper) hatte ich meine erste Erfahrung damit gemacht und ich war äußerst gehemmt - danach habe ich mir dies aber sehr bewusst gemacht und siehe da ... jetzt ging es dann doch schon wesentlich besser:

Es ist ein schöner Abend nach einer großen Erfolgreichen Jagd und das ganze Dorf feiert am Lagerfeuer. Ich und mein "Freund" verbringen den Abend (wieder) miteinander und Marika fragt mich was genau ich denn an ihm anziehend finde (jetzt geht´s los): 
Er ist halt inzwischen zum Mann geworden, er ist groß und muskulös und seine schwarzen lockigen Haare finde ich total süß. Besonders sein Lächeln und, unübertroffen, seine Augen ziehen mich magisch an. 
Etwas ganz besondere ist speziell der Blick den er mir schenkt, wie auch ich ihm meinen Blick schenke. Ein ist ein ganz privater und intimer Moment des "sich Anschauen".
Wir lachen viel und halten Händchen ... ich habe das tiefe Gefühl das wir unser Leben zusammen verbringen werden, dass wir uns lieben.

Am späteren Abend (erneut: es dauerte einen Moment bis ich das dann zulassen konnte) haben wir beide uns dann zurück gezogen. 
Mit einer unglaublichen Leichtigkeit, also ohne irgend einen Druck von aussen, zwanglos, freudvoll, rein aus uns herraus gehen wir dann zu einer Stelle an welcher wir als Kinder öfter waren. 
Unter ein paar Luftwurzeln eines alten Baumes hat er uns ein "Schlupfloch" gebastelt in welches wir uns hinein kuscheln können.
Der richtige Moment ist einfach da (wir sind beide noch Jungfrauen). 
Es ist sehr innig und schön. Nicht nur triebhaft sondern voller Liebe und Zärtlichkeit.
Ich verweile in diesem Gefühl einen Moment, dem Gefühl von Gemeinschaft und Einheit (auch wenn es mir nur zum Teil gelingt ... blöder Kopf).

Der Akt als solcher ist bei diesem erstem mal für mich ein wenig zu kurz (eine Erfahrung welche wahrscheinlich Milliarden von Frauen in der Zeitgeschichte der Menschheit teilen), doch ich bin über froh das es passiert ist. 
Eine gedankliche Hürde wurde genommen und wir sind jetzt ein richtiges Paar, was übrigens unseren Familien sowieso schon lange klar war.

Einige Zeit später sehe ich mich dann in meiner eigenen kleinen Familie in der Sippe. Wir haben unser eigenes Tippi und unser erstes Kind, eine Tochter, doch ich weiss, da werden noch welche folgen.
Wir Lieben, Leben und Arbeiten Hand in Hand und ich bin einfach richtig Glücklich ...


Wie Eingangs angesprochen, diese Reise war einfach toll.
Alles war so einfach und Stimmig - voll purer Sinnhaftigkeit im Tun.
Ein Geben und ein Nehmen in einem Verband der sich wie eine große Familie an fühlt. 
Die Liebe zu meinem tollen Mann der verständnisvoll, verantwortungsvoll und zärtlich ist.

Zum Thema Gefühl eine recht klare Reise - es hätte ja alles kommen können (Wut, Trauer, Hass, Angst usw.) - doch meine stärksten Sehnsüchte liegen in den hier dargestellten Gefühlen: Liebe, Geborgenheit, Sinnhaftigkeit und eine gewisse Einfachheit.

Sonntag, 20. September 2015

Einfach mal nur Atmen (10. Sitzung)

Da mich die letzte Woche ganz schön geschlaucht hatte sollte es dieses mal "nur" um die Erhöhung der Energie durch das Atmen gehen, wofür ich auch ganz dankbar war.

Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich stets erstaunt bin wie viel Energie die Sitzungen mich kosten. Im Grunde ist es ja nicht so lang und ich liege doch auch ganz bequem und bin tief entspannt. 

Nun ja, bis zu den eigentlichen Reisen zumindest. 
Da kann es dann je nach erlebtem auch recht angespannt werden ...

Heute jedoch war ich durchweg tiefenentspannt, Marika´s Musikauswahl möchte ich an dieser Stelle auch mal ausdrücklich loben! 
Kraftvoll und belebend beim atmen und wirklich sanft und träumerisch beim "Segeln".

Ich war sogar in einem so Meditativen Zustand, dass ich (was ich leider nur sehr selten erreiche) mir Bilder von meinem drittes Auge zeigen lassen konnte.
Zur Erklärung: 
Bei jeglicher Erinnerung hole ich mir Bilder hervor, bei den Traumreisen "bebildere" ich usw., doch sind es eher Eindrücke die ich dort sehe. 
Das richtige sehen mit dem dritten Auge ist wie wenn ich etwas mit meinen anderen Augen betrachten würde, sogar noch viel schärfer und umfangreicher. Meist sind die Bilder allerdings unheimlich schnell und ich kann sie garnicht lange genug betrachten, oder (das ist das paradoxe und macht mich echt irgendwie immer ärgerlich) sobald mir bewußt wird, dass ich grade etwas sehe sind die Bilder auch wieder weg, weil der Fokus meines Bewußtseins versucht sie zu greifen ...

Nun ja, das nur am Rande ... ich habe die Entspannung und Ruhe jedenfalls genossen die ich beim atmen und träumen unter Marikas fürsorglichem Aufsehen erleben durfte!

Freitag, 18. September 2015

Die aktuelle Situation (12. Sitzung)

Die heutige Sitzung war für mich außerordentlich Anstrengend!

Es begann damit, dass ich heute mit leichten Kopfschmerzen bei meiner Therapeutin eintraf. 
Ihr Hinweis dies wäre auch ein Zeichen dafür, dass sich etwas regt und arbeitet in meinem Kopf konnte mich allerdings auch nicht trösten. 
Ich kam eher dazu mal zu erwähnen wie Anstrengend so manche Reise sein kann, besonders wenn sie sich um viele eher negative Gefühle dreht und das ich ab einer gewissen Stelle dann auch immer froh bin wenn wir dann auch Schluss machen.

Tja ... sie hat ja leider Recht mit der Aussage: Da wo es schwierig wird und wir auf unsere Probleme treffen kann erst Heilung passieren.

Also hat sie (wie sie später erwähnte) sich auf ihre Intuition verlassen und das Thema für heute ein wenig "Modifiziert" (keine Ahnung was es sonst geworden wäre).
Es ging also heute um ein Leben in das ich mich hineinversetzen sollte aus welchem mein momentanes Gefühlsleben deutlich wird. 

Ehrlich gesagt war das wieder eine der Vorgaben bei denen ich im ersten Moment garnicht verstand was genau sie denn jetzt von mir wollte, doch habe ich ja mittlerweile ein wenig Übung darin meinen Kopf auch einfach mal laufen zu lassen. 
 Ich konzentrierte mich also auf das erste Bild, den ersten bildhaften Eindruck der kam: 
Ich war ein Soldat welcher mitten während eines Feuergefechts in einem Schützengraben lag. Ich war völlig geschockt von den ganzen toten Kameraden die überall herumlagen, ich saß förmlich in der Scheiße um es mal klar auszudrücken ... über und über mit Dreck, Blut und Schlamm besudelt, die Kugeln flogen mir um die Ohren und der Angstschweiß tropfte unter dem Helm herunter.

Kein schöner Anfang für eine Reise ...

Ich fühlte wie ich mich an meinem Gewehr festklammerte um irgend eine Art halt zu finden, doch war es überhaupt nicht mein Wunsch die Waffe auch zu benutzen um einen anderen Menschen damit zu töten. 
Ich war kurz davor zu resignieren (was in dieser Reise noch öfter vorkommen wird), ich hatte sogar den Gedanken einfach aufzustehen und mich von den umher fliegenden Kugeln treffen zu lassen. 
Doch ein gewisser Funke in meinem Herzen, eine Hoffnung und ein Glaube daran, dass es irgend-wie/-wo/-wann besser werden kann (zusätzlich zum puren Selbsterhaltungstrieb) ließ mich dann doch überleben wollen. 
Also grub ich mich in einen Berg aus Leichen um mich darunter zu verstecken.
Mucksmäuschen still verharrte ich dort viele Stunden, ohnmächtig etwas zu tun außer mich in eine schönere Welt zu träumen. 

Mit viel Glück wurde ich nicht gefunden und die Kampfhandlungen verlagerten sich weg von meinem Aufenthaltsort. 
Ich suchte alles noch nützliche was ich finden konnte und machte mich auf den Weg, weg nur weg von diesem Schauplatz. Allerdings hatte sich das Feindbild verdoppelt, schließlich würden mich selbst die "eigenen" Leute nun erschießen, da ich ja ein Deserteur war. Also vermied ich jeglichen Menschlichen Kontakt und floh weiter, wenn ich auch keine Ahnung hatte WOHIN ich denn eigentlich floh.

Nach einer sehr langen und strapaziösen Reise kam ich an einen riesigen Wald in welchen ich eintrat. 
Hier war ich nun relativ sicher vor den gefährlichen Menschen, nur gab es hier auch absolut keinen klaren Weg mehr, höchstens Richtungen. An der Sonne orientierend stratzte ich also weiter in eine Richtung, gebeutelt von Hunger, Kälte und der Angst vor wilden Tieren (nachts hörte ich manchmal die Wölfe heulen). 

Diese Wanderung empfand ich als wirklich äußerst Anstrengend! 

Ich verlor mich geradezu in diesem Wald und war wieder des öfteren kurz vorm resignieren. Doch dieser letzte Funke in meinem Innersten ist auch dort nicht verloschen. 
Einmal kam ich auf eine große Lichtung und freute mich kurz darüber, nur um dann zu bemerken das diese Lichtung auch wieder komplett vom Wald umrandet wurde.

An dieser Stelle eröffnete mir erst Marika mit ihrer Therapeutischen Hilfe ein heraus kommen aus diesem Verlorensein. Sie bat mich doch einmal eine Aussenperspektive einzunehmen (was sie sonst immer eher anders herum, nämlich in die Person hinein wollte). Also schwebte ich erst über dem Kopf, dann über den Bäumen und schließlich war ich viele hundert Meter über dem Boden und sah die Umgebung fast wie eine Art Landkarte. 
Erschreckend dabei war, dass die Richtung auf welcher ich mich befand irgendwann an eine steile Klippe geführt hätte die im Meer endet. Aus dem Westen bin ich gekommen, im Osten wie auch im Süden war die Klippe und das Meer; im Norden hingegen sah ich das Land flacher werden, mit Feldern, Wiesen und Häusern.

Nachdem ich also wieder in meinen dortigen Körper hinein bin war ich über glücklich ENDLICH eine klare Richtung zu kennen. Ich musste mich sogar zügeln um nicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Irgendwann kam ich dann am Rande des Waldes an und auch bald auf einen Pfad welcher mich in Richtung Zivilisation führte. Als ich die Dächer eines Dorfes erblickte und eine Windmühle auf einem Berg hüpfte mein Herz vor Freude.
In dem Dorf wurde ich auch recht freundlich aufgenommen, nach kurzer Zeit bat mir sogar ein Handwerker einen Hilfsarbeiter Posten an, welchen ich natürlich dankend an nahm. Die Arbeit war zwar stupide und anstrengend und ich wurde auch nur mit Kost und Logie belohnt doch für mich war es eine wunderbare Möglichkeit zum wieder einstig ins zivile/normale Leben.

Beim nächsten Zeitsprung sehe ich mich (ca. 20 Jahre später) in einer Stadt. Ich bin in meinem eigenen Haus, habe dort sogar eine Art Bibliothek in welcher ich sitze und arbeite. Ich habe Frau und Kinder, ein geregeltes Leben. Meine Stimmung ist: Angekommen!


Trotzdem das Ende hier dem Leser recht positiv erscheinen mag, im Sinne von: 
"Na siehste, is doch alles prima geworden!", dieser letzte Teil war recht kurz bzw. schnell innerhalb der Sitzung gebildert worden - der Teil nach dem Schlachtfeld und durch den Wald hat fast die ganze Sitzung beansprucht.
Nun ja ... allerdings passte dies ja auch alles ziemlich zu meinem Leben.
So interessant und romantisch die Traumreisen anfangs noch waren, so langsam kommen wir hier schon ans "Eingemachte". 
Der Begriff des ewig Suchenden hatte ich schon oft für mich gebraucht was den Wald sehr treffend wieder spiegelt. Auch das Machtlose und vor allem passive, bis hin zur Ohnmacht wie unter dem Leichenhaufen kenne ich leider auch zu genüge.

Der Hoffnungschimmer in meinem Herzen (dessen Samen einst Gott sei dank durch die Spiritualität gesetzt wurde) hat auch mich schon seit längerem am Leben gehalten - die Hoffnung auf ein besseres Leben. 

Ein entscheidener Aspekt dieser Therapie ist mir heute klar geworden: Oft spreche ich von dem Unterschied von "Wissen" und "Erfahrung". 
Hier habe ich einiges was ich im Grunde schon lange wusste auf eine gewisse Art Erfahren können, was es mir einfach viel erlebter und deutlicher macht.

Der entscheiden Wendepunkt meiner heutigen Reise war, als ich meine Perspektive geändert habe.
Als ich mich nicht mehr im Wald des Unbewußten verloren, sondern ein "höheres" Bewußtsein, eine höhere Sichtweise eingenommen habe. 
Denn da bin ich mir einfach sehr sicher: 
Wenn ich meinen Weg (oder auch nur eine klare Richtung) erst einmal klar vor mir liegen habe, muss ich mich eher bremsen um nicht hinzufallen! Jedenfalls werde ich mich dann nicht weiter in der Lethargie verlieren weil ich keine Richtung habe.
Wie gesagt, der Funke der Hoffnung leuchtet noch weiter in mir; mehr noch, ich habe sogar das Gefühl, dass er heller wird!

Donnerstag, 17. September 2015

Meine Antriebslosigkeit (13. Sitzung)

Bei dieser Sitzung hatte ich das Gefühl am Thema vorbei zu Bildern so stark, wie noch bei keiner anderen zuvor ...
Ich langweile mich ja fast schon selber mit der ständigen Wiederholung, doch genau so erlebe ich es nun einmal: 

Ich muss mich ständig zwingen den Kopf aus zu schalten und einfach meinen Bildern zu vertrauen!

In dieser Reise sehe ich mich als eine Art Pharao-Sohn. 
Ich sitze mit meinem älteren Bruder und meinen Eltern in einem großen Saal in welchem auch viele Bürger/Untertanen versammelt sind.
Es ist wohl grade Anhörungszeit, den mein Vater (ein sehr souveräner und stattlicher Herrscher) hört sich die Belange seines Volkes an und trifft etwaige Entscheidungen. 
Mein älterer Bruder hört genau zu, ihm ist es schließlich vorher bestimmt eines Tages den Platz unseres Vaters einzunehmen.
Meine Mutter wirkt eher passiv, doch auch sie bestimmt die Entscheidungen ihres Mannes mit indem sie ihm subtile Zeichen gibt. 
Nur ich fühle mich an dieser Stelle irgendwie überflüssig. Meine einzige Leistung für die Familie soll es sein, einmal (politisch Gewinn bringend) verheiratet zu werden.

Ich schaffe es irgendwann mich davon zu stehlen um mich auf direktem Wege 
(nun ja, nachdem ich meinen Schmuck und alle Status Symbole abgelegt hatte) zum Fluss zu begeben und dort mit anderen Jugendlichen den Tag zu verbringen. 
Hier fühle ich mich viel wohler als im Kontakt mit all den schnöseligen "besseren" Menschen. 
Besonders durch meinen Bruder habe ich eine mächtige Abneigung gegen Arroganz entwickelt, wovon ich hier beim "gemeinen Pöbel" frei bin.

Als ich älter bin, werde ich in ein benachbartes Reich verheiratet wie vorhergesehen. I
Ich bin darüber garnicht mal so unglücklich; erstens hatte ich mich bei meiner Familie sowieso eher fehl am Platz gefühlt, andererseits war ich auch mit meiner Braut doch sehr zufrieden.

Was ich jedoch nicht habe kommen sehen war die Tatsache, dass ein paar Jahre später der als Thronnachfolger für dieses Reich gesehene Sohn durch einen Unfall verstarb und ich demnach nach kurzer Zeit den Thron übernahm. 
Obwohl ich nie für diese Stellung vorgedacht, geschweige denn "ausgebildet" wurde musst ich mein Schicksal nun halt annehmen (ohne große Lust auf die Verantwortung zu haben).

Interessanterweise hat mich doch genau das zu einer etwas anderen Art Herrscher gemacht - ich habe weniger politisch und mehr mit dem Herzen regiert.

In einer Konkreten Situation wollte der Vater einer gerade verheirateten Tochter Schadensersatz, weil ihr Ehemann sie misshandelt hatte. Doch anstatt ihn mit Vieh und Gold zu entschädigen (was mir völlig absurd vorkam), annullierte ich die Ehe unüblicher weise und pfiff mir den schändlichen Ehemann heran um ihm eindringlich klar zu machen das er bei erneutem Auffallen in dieser Hinsicht sich von seiner Männlichkeit verabschieden müsse (ich wollte ihm allerdings nur Angst machen - aber es hat funktioniert).

Im Verlauf der nächsten Jahre wurde ich in den Augen der Bevölkerung (zumindest der armen) sehr geschätzt und auch von manchen für "Weise" gehalten - auf der Seite der Mächtigen jedoch breitete sich ein immer größer werdender Unmut aus. Es ging sogar soweit, dass anonyme Drohungen gegen mich ausgesprochen wurden (wovon ich mich aber nicht habe beirren lassen).
Selbst mein Bruder aus dem Nachbarreich beschwörte mich (auf seine abstoßend arrogante Art) doch mehr an diejenigen zu denken welche das Land zusammenhalten, nämlich die Mächtigen.

Ich wollte nicht darauf hören, hatte ich doch grade die letzten Jahre damit verbracht einen Plan auszuarbeiten wie man den Untersten des Volkes zumindest ein Minimum an Lebensqualität zukommen lassen konnte.

Bevor ich diesen Plan jedoch umsetzen konnte wurde ich vergiftet.

Diesen Moment des Sterbens habe ich sehr deutlich aus meinen Augen gesehen. 
Wie ich mir mit beiden Armen an die Kehle greife, während ich vergeblich versuche zu Schlucken und zu Atmen. Wie ich langsam auf die Knie sinke und es anfängt schwarz vor meinen Augen zu werden. Meine Frau schreit und reißt an mir herum, brüllt um Hilfe. Doch ich sehe nur meinen Großwesir der wenig überrascht wirkt und ich erkenne ein ganz spezielles Funkeln in seinen Augen ...

Meine letzten Gedanken sind: 
Leider ist die Welt wohl noch nicht bereit; 
Leider haben die Mächtigen einfach noch zu viel Macht.
Und: Ich bereue nichts.


Nach der Sitzung schaute ich Marika gespannt an: "Da bin ich aber mal gespannt, wie du das jetzt auf das Thema Antriebslosigkeit interpretieren willst?!".
Ihre Antwort lautet ungefähr wie folgt:
Antrieb und Antriebslosigkeit sind natürlich zwei Seiten derselben Medaille. 
Ich scheine in so manchen meiner früheren Leben Verantwortung übernommen zu haben. 
Teilweise gewollt, teilweise ganz Automatisch und Selbstverständlich - doch wenn man etwas sehr häufig von einer der Seiten einer Medaille gesehen hat muss man eben auch die andere Seite erleben.

Wir haben schließlich fest gestellt, dass ich den Antrieb ja besitze - oftmals ist es nur die fehlende Sinnhaftigkeit welche mich blockiert. 
In einem idealen Umfeld würde ich auch zu großer Leistung fähig sein; mir gerade DIESES Umfeld zu schaffen wird eine meiner Aufgaben für die Zukunft darstellen (wo wir auch wieder bei der Selbstverantwortung wären).

Im weiteren Verlauf des Nachgesprächs kamen wir aber noch auf einen anderen Punkt welcher mir echt die Augen geöffnet hat. Grade für mich als jemanden der immer nicht drum herum kommt alles bewerten zu wollen ist dieser Gedanke ein Geschenk des Himmels:
Es ging um das "Radix", also das Geburtshoroskop in welchem ja (wie mir Marika immer wieder Eindrucksvoll beweist) jede Menge heraus zu lesen ist. Unter anderem auch die Lebensaufgabe bzw. das Lebensthema (zumindest hab ich´s so verstanden).

Was mir dabei so überwältigend klar wurde ist, dass MEINE größten Probleme einem ANDEREN total Lächerlich einfach erscheinen können. 
Doch dieser andere hat dafür womöglich SEIN Problem worüber ich nur müde schmunzeln würde

... welch glorreiche Erkenntnis!!!

Ich weiß es ist etwas Plakativ es so herunter zu brechen, aber in seinem Grundsatz möchte ich genau daran glauben, dass dann folglich nämlich niemand "Besser" oder "Schlechter" bzw. mehr oder weniger "Wert" ist als jemand anders. 
Der eine hat seine Probleme vielleicht nur gerade in einem Bereich der Gesellschaftlich besonders verpönt ist. Der andere hat es viel versteckter - und schon denkt man vom ersteren er wäre Erfolgreicher und somit der vermeintlich "bessere" Mensch.

Nach dieser Einsicht kann man es allerdings komplett über Bord werfen Menschen unterschiedlich hoch oder niedrig zu bewerten. 
Auch wenn ich das wieder mal eigentlich(!) schon lange wusste - es ist dann doch immer wieder etwas anderes es sich nochmals WIRKLICH bewusst zu machen.